Warum billige Kleidung einen hohen Preis hat

Warum billige Kleidung einen hohen Preis hat

Ein T-Shirt um nur ein oder zwei Euro? Solche billigen Angebote sorgen dafür, dass wir immer mehr kaufen. Das hat aber einen hohen Preis: Wir schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch den Menschen, die diese Kleidung herstellen.

In Asien arbeiten Näherinnen oft unter schwersten Bedingungen für sehr wenig Geld
Foto: Imago
Überfüllte Kleiderschränke: Brauchen wir wirklich so viel Gewand?
Foto: Adobe Stock

Wie kann es sein, dass ein T-Shirt nur ein paar Euro kostet? Weil die Menschen, die es nähen, ganz wenig verdienen. Ein großer Teil unserer Kleidung wird in Asien hergestellt, zum Beispiel in Bangladesch, Vietnam, China oder Indien (das Herkunftsland steht am Etikett). Dort leben viele Leute in Armut. Würde man diese Kleidung in Österreich nähen, wäre sie viel teurer. Denn hier müssten die Hersteller den Näherinnen höhere Löhne zahlen. In Asien hingegen arbeiten die Menschen für viel weniger Geld und unter schwersten Bedingungen.

Ein trauriger Kreislauf

Und was passiert mit der Kleidung, die wir nicht mehr tragen wollen? Vieles landet in Altkleider-Containern. Manche Altkleider-Firmen verkaufen die gebrauchte Kleidung in arme Länder, zum Beispiel nach Afrika. Dort werden Altkleider auf Märkten verkauft. Meistens sind sie billiger als die Kleidung, die in diesen Ländern hergestellt wird. Dadurch verlieren Menschen ihre Arbeit, weil sie ihre eigenen Erzeugnisse nicht mehr verkaufen können. So schaden auch noch unsere gebrauchten Kleider den Menschen in armen Ländern.

Schaden für die Umwelt

Einer der wichtigsten Rohstoffe für Kleidung ist Baumwolle. Zu den größten Produzenten gehören die USA, China und Indien. Dort wachsen die Baumwollpflanzen auf riesigen Feldern. Die Herstellung von Baumwolle verschlingt aber Unmengen Wasser: Für ein Kilogramm Stoff braucht man Tausende Liter. Auf vielen Feldern werden außerdem Chemikalien versprüht, um Unkraut und Insekten zu vernichten. Und als wäre das noch nicht schlimm genug: Auch bei der Weiterverarbeitung kommt Chemie zum Einsatz, zum Beispiel bei der Herstellung von Jeans. Das Färben und Bleichen gefährdet die Umwelt und die Menschen, die mit diesen Stoffen arbeiten.

Was kannst du tun?

  • Weniger kaufen: Brauchst du wirklich ein fünftes Sommerkleid, die sechste kurze Hose, das zehnte T-Shirt? Und weißt du eigentlich, wie viel Kleidung du besitzt? Schau in deinen Kleiderschrank, was da so alles drin ist!
  • Gebraucht kaufen: In Secondhand-Geschäften (sprich: säknd händ) oder auf Flohmärkten findest du viele günstige, gebrauchte Stücke, die oft wie neu sind.
  • Borgen und tauschen statt kaufen: Frag deine Freunde, Cousins, Cousinen usw., wenn du etwas Bestimmtes brauchst.
  • Schau aufs Etikett: Manche Hersteller bemühen sich um bessere Bedingungen für Textilarbeiter und um umweltfreundlichere Produktion. Einen Hinweis findest du am Etikett, zum Beispiel „Fair Trade“ (sprich: fär träid, das heißt fairer Handel) oder „GOTS“ (das bedeutet, dass Kleidung umweltfreundlich hergestellt wurde).

Wohin mit alter Kleidung?

  • Verschenken: Erkundige dich bei deinen Freunden oder in der Verwandtschaft, ob jemand deine Sachen brauchen kann.
  • Spenden: Unternehmen wie Caritas oder Volkshilfe verkaufen in ihren Geschäften gebrauchte Kleidung für einen guten Zweck.
  • Verkaufen: Mach mit bei einem Flohmarkt für Kindersachen, am besten gemeinsam mit Freunden. Das wird bestimmt ein Spaß! So könnt ihr außerdem euer Taschengeld aufbessern.

Weitere Beiträge: