So werden eure Rechte gestärkt

So werden eure Rechte gestärkt

Deutschland will die Kinderrechte in die Verfassung hineinschreiben. Österreich hat das schon getan. Aber was ist die Verfassung eigentlich und was bedeutet das für die Kinder?

Kinder sind besonders schutzbedürftig, sie brauchen eigene Gesetze
Adobe Stock

Die Kinderrechte sollen jetzt auch in unserem Nachbarland Deutschland in der sogenannten Verfassung festgeschrieben werden. Aber was ist die Verfassung eigentlich? In der Verfassung stehen die wichtigsten Regeln, die es braucht, damit die Menschen in einem Land friedlich zusammenleben können.

Ein paar Beispiele

In der österreichischen Verfassung ist zum Beispiel bestimmt, dass alle Menschen ab 16 Jahren wählen und darüber entscheiden dürfen, wer im Land regieren soll. Dort steht aber etwa auch, dass in Österreich der Bundespräsident an der Spitze des Landes steht. Oder dass Österreich ein sogenannter Rechtsstaat ist. Das bedeutet, dass die Macht im Land auf verschiedene Stellen aufgeteilt ist. Das heißt, es gibt Menschen, die die Gesetze machen, andere, die schauen, dass sie eingehalten werden, und wieder andere, die ein Urteil fällen, wenn Gesetze gebrochen werden.

Die Verfassung ist also das wichtigste Gesetzbuch, das ein Land hat. Die Gesetze, die in der Verfassung stehen, sind die Grundlage für alle anderen Gesetze, die beschlossen werden. Der sogenannte „Verfassungsgerichtshof“ kontrolliert, ob alle Regeln und Gesetze der Verfassung eingehalten werden.

Was bedeutet das für die Kinder?

Kinderrechte in der Verfassung zu haben, stärkt die Rechte der Kinder. Wenn Menschen dagegen verstoßen, können sie geklagt werden. Das heißt, sie müssen sich vor Gericht dafür verantworten, was sie getan haben.

Welche Kinderrechte stehen in unserer Verfassung?

In Österreich sind die Kinderrechte schon seit zehn Jahren in der Verfassung. Nicht alle, aber ein paar. Das klingt zwar nicht nach etwas Besonderem, ist es aber. Denn es gibt viele Länder, in denen das nicht der Fall ist. So eben auch in Deutschland, das dies jetzt ändern will.

Diese Kinderrechte stehen in der österreichischen Verfassung:

  • Wenn Politikerinnen und Politiker jetzt Entscheidungen treffen, müssen sie auch und vor allem an das Wohl der Kinder denken
  • Jedes Kind darf Mama und Papa treffen, auch wenn diese getrennt sind, außer es tut ihm nicht gut
  • Wenn Kinder niemanden haben, der sich um sie kümmert, muss das der Staat tun
  • Kinderarbeit ist verboten
  • Jedes Kind darf seine Meinung sagen und sie muss in bestimmtem Maße auch beachtet werden
  • Kinder dürfen nicht geschlagen, missbraucht oder ausgebeutet werden
  • Kinder mit Behinderungen müssen gleich gut behandelt werden wie andere Kinder

Gibt es noch mehr Kinderrechte?

Ja, natürlich. Welche Rechte Kinder haben, steht in der sogenannten „Kinderrechtskonvention“. Das ist eine Art Vertrag. Insgesamt stehen in der Kinderrechtskonvention 54 Rechte, die Kinder überall und zu jeder Zeit haben müssen. 192 Länder, darunter auch Österreich und Deutschland, haben diesen Vertrag am 20. November 1989 unterschrieben. Mit der Unterschrift haben alle Länder versprochen, die Rechte der Kinder zu achten. Oft ist das jedoch nicht der Fall. In vielen Ländern können Kinder nicht zur Schule gehen oder müssen schwere Kinderarbeit machen. Lies hier mehr dazu!

Die zehn wichtigsten Kinderrechte aus der Kinderrechtskonvention haben wir dir in einem eigenen Beitrag zusammengefasst. Hier kannst du mehr darüber lesen.

Mehr zum Thema Kinderrechte:

Weitere Beiträge:

Jetzt 4 Wochen kostenlos lesen und gewinnen!

  • Jetzt die Kleine Kinderzeitung zum Sonderpreis bestellen
  • Abo endet automatisch
  • Jeden Samstag eine neue Ausgabe
  • Aktuelle Nachrichten kindgerecht aufbereitet
  • Ratekrimis, Rätsel, Witze und vieles mehr