So kommt es zu Überschwemmungen
Überflutungen in Deutschland und Österreich: wie sie entstehen und was sie mit dem Klimawandel zu tun haben.
Regen, Regen und noch einmal Regen: Wenn es in einem bestimmten Gebiet innerhalb von kurzer Zeit sehr viel Niederschlag gibt, spricht man von Starkregen. So ein Starkregen kann auf ein kleines Gebiet beschränkt sein, aber auch in einem großen Gebiet fallen, der Regen ist dann entweder „kleinräumig“ oder „großräumig“. Wenn der Boden aufgrund eines solch starken Regens nicht so viel Wasser aufnehmen kann, wie gerade vom Himmel fällt, kommt es zu Überschwemmungen. Aus kleinen Bächen werden reißende Flüsse. Große Flüsse treten weit über ihre Ufer und überschwemmen alles, was sie umgibt.
In Fall der vergangenen Überschwemmungen in Deutschland und Österreich war das Tief „Bernd“ schuld. Ein sogenanntes Tief bringt schlechtes Wetter mit Regen und Co. Das Gegenteil dazu ist ein Hoch. Ein Hoch bringt Sonnenschein ohne Niederschläge. Tiefs und Hochs bekommen von den Wetter-Expertinnen und Wetter-Experten einen Namen, damit sie unterschieden werden können.
Normalerweise kommt ein Tief in ein bestimmtes Gebiet und zieht dann schnell wieder weiter. Oft dauert das nur wenige Stunden. Bei Tief „Bernd“ war das anders. Es brachte über einen längeren Zeitraum sehr viel Regen in bestimmte Gebiete und zog nicht schnell weiter. Es drehte sich sozusagen im Kreis und schüttete Wasser vom Himmel wie aus Kübeln. Das war zu viel für die Bäche, die Böden und die Flüsse. Alles ging über. Überflutungen waren die Folge.
Klimawandel befeuert extremes Wetter
Die Expertinnen und Experten sagen, ohne den Klimawandel hätte es diese Überschwemmungen in Deutschland nicht gegeben. Aber was hat der Klimawandel genau damit zu tun? Durch den Klimawandel kommt es auch zur Erderwärmung. Das heißt, die Luft rund um die Erde wird immer wärmer. Das hat zur Folge, dass es auch auf der Erde immer wärmer wird. Auch in den Meeren und Ozeanen steigen die Temperaturen und mehr Wasser verdunstet. Die Luft wird deshalb feuchter. Es bilden sich große, schwere Wolken. Irgendwann können die Wolken die Feuchtigkeit nicht mehr halten. Sie kommt in Form von Regen auf den Boden. Je wärmer die Erdhülle wird, desto mehr Feuchtigkeit entsteht. Es kommt also zu mehr Regen innerhalb von kurzer Zeit.
Windband rund um die Erde
Wie unser Wetter wird, ist auch stark vom sogenannten Jetstream (sprich: tschet-strihm) abhängig. Der Jetstream ist eine Art Windband, das sich rund um die Erde spannt. Dieses Windband befindet sich in einer Höhe von etwa 8 bis 12 Kilometern. Der Jetstream ist normalerweise sehr stark. Er entsteht dort, wo warme Luft aus dem Süden und kalte Luft aus dem Norden zusammentreffen. Weil es im Norden wegen des Klimawandels immer wärmer wird, wird der Jetstream insgesamt langsamer. Das bedeutet zum Beispiel, dass ein Tief länger über einem Gebiet bleibt. Es regnet also auch länger. Aber: Auch ein Hoch kann länger verharren. Das kann etwa zu wochenlangen Regenpausen und in der Folge zu Trockenheit und Dürre führen.
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