Sklaverei: Was ist das?

Sklaverei: Was ist das?

Zum Tag der „Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung“ am 23. August: Sklaverei gibt es laut Gesetzen nicht mehr. Dennoch werden auch heute noch viele Menschen wie Sklaven behandelt.

Auch heutzutage werden Menschen noch ausgebeutet
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Menschen wurden in Afrika entführt und nach Amerika verschifft, wo sie als Sklaven arbeiten mussten
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Ohne Rechte und ohne Freiheit: Sogenannte Sklaverei gab es schon in der Antike bei den alten Römern und Griechen. Aber was waren Sklaven genau? Als Sklaven wurden Menschen bezeichnet, die keine Rechte hatten und nicht frei waren. Sklaven wurden von ihren „Besitzern“ wie Eigentum behandelt. Sklaven mussten nicht nur schwer arbeiten. Oft wurden sie auch geschlagen, gequält oder sogar getötet. Sklaven mussten schwere Arbeiten auf Feldern, am Bau oder in Bergwerken verrichten – ganz ohne Bezahlung. Meist lebten sie auf engem Raum mit anderen Sklaven gemeinsam. Sklavenbesitzer handelten auch mit ihren Sklaven. Sie verkauften sie auf Märkten wie Waren.

Wie wurde jemand zum Sklaven?

  • Es gab mehrere Möglichkeiten. Bekamen Sklaven Kinder, dann waren diese Kinder meist automatisch auch Sklaven. Sklave war man also von Geburt an.
  • Auch die Verlierer in einem Krieg wurden manchmal versklavt. Statt sie zu töten, setzte man sie als unbezahlte Arbeitskräfte ein, die bis zu ihrem Tod ausgebeutet wurden.
  • Auch Menschen, die ihre hohen Schulden nicht bezahlen konnten, wurden zu Sklaven gemacht.
  • Manchmal wurden Menschen auch gefangen genommen und entführt und in einem anderen Land unter Gewaltandrohung zur Sklaverei gezwungen.

Höhepunkt des Sklavenhandels

Vor vielen Hundert Jahren, als die Europäer Amerika für sich entdeckten, begann eine lange Zeit mit besonders viel Sklaverei. Zunächst wurden viele Ureinwohner in Amerika versklavt. Später wurden Menschen aus Afrika nach Amerika verschleppt. Sie wurden mit Schiffen angekarrt und auf Sklavenmärkten verkauft. Es gab sogar eine eigene Organisation, die sich nur mit dem Sklavenhandel zwischen Amerika und Afrika befasste.

Sklaven gab es zu jener Zeit auch anderen Ländern in Asien, Ozeanien und Afrika. Überall dort, wo die Europäer in Länder einfielen, diese eroberten und dort zu bestimmen begannen.

Bürgerkrieg in Amerika

In Amerika, in den damals noch jungen Vereinigten Staaten von Amerika, mussten viele Sklaven aus Afrika auf Baumwoll- und Tabakfeldern oder beim Bau von Straßen oder Häusern arbeiten. Das war vor allem in den Südstaaten so. Den Nordstaaten gefiel das nicht so. Die meisten Menschen dort wollten die Sklaverei abschaffen. Im Jahr 1861 kam es deswegen dort zu einem großen Bürgerkrieg, den die Nordstaaten gewannen. Die Sklaverei wurde verboten.

Wichtige Jahreszahlen auf dem Weg aus der Sklaverei:

1787: Kampf gegen die Versklavung in Großbritannien beginnt.
1807: Sklavenhandel in Großbritannien wird verboten.
1848: Sklaverei in französischen Kolonien wird verboten. Kolonien sind Länder, die von anderen Ländern kontrolliert und beherrscht werden.
1948: Menschenrechte werden verkündet. Eines davon besagt, dass jeder Mensch frei ist.

Gibt es heute noch Sklaverei?

Sklaverei ist verboten. Trotzdem werden auch heute noch viele Menschen bei der Arbeit ausgebeutet. Ein Beispiel: Viele kritisieren die schlechten Arbeitsbedingungen für Arbeiter auf den Baustellen für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Dort müssen die Arbeiter für sehr wenig Lohn viele Stunden am Tag bei großer Hitze schwerste Arbeit leisten. Viele Arbeiter sollen dabei gestorben sein.

Auch in anderen Bereichen werden Menschen wie Sklaven behandelt. In vielen armen Ländern müssen etwa Kinder, statt in die Schule zu gehen, harte Arbeit verrichten. Diese Kinderarbeit ist zwar verboten, dennoch geschieht sie Tag für Tag.

Gut zu wissen: Am 23. August gibt es einen internationalen Gedenktag zur „Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung“.

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