Seeadler – Der König der Lüfte ist zurück in Österreich

Seeadler – Der König der Lüfte ist zurück in Österreich

Gute Nachrichten gibt es vom Seeadler: Derzeit brüten rund 90 Seeadler-Paare in Österreich. Das ist nicht selbstverständlich. Denn lange galt dieser Greifvogel bei uns als ausgestorben.

Seeadler ernähren sich auch von Fischen
Seeadler ernähren sich auch von Fischen
WWF/Jari Peltomäki

Vor über 70 Jahren war der Seeadler in Österreich noch weit verbreitet. Er kreiste über Flüssen, baute Horste in hohen Bäumen und zog dort seine Jungen groß. Doch irgendwann wurde ihm das Leben bei uns schwer gemacht. Vor allem, als immer mehr Wälder gerodet und immer mehr Flüsse begradigt wurden. Die Wildnis verschwand. In der Landwirtschaft wurden Gifte eingesetzt, um Unkraut zu vernichten. Doch dieses Gift tötete viele Tiere, auch den Seeadler. In dieser Zeit wurde der Greifvogel aber auch gejagt. Denn viele glaubten, dass der Seeadler zu viele Fische und andere Tiere frisst und deshalb ein Problem ist. All das führte schließlich dazu, dass der mächtige Greifvogel aus Österreich verschwand.

Strenge Gesetze

Um den Seeadler wieder nach Österreich zurückzuholen, startete die Naturschutzorganisation WWF vor 25 Jahren ein Projekt, um diesen Greifvogel besser zu schützen. Seit 2001 ist es verboten, ihn zu jagen oder zu vergiften. Zudem entstanden große Schutzgebiete, in denen er ungestört brüten kann.

Diese Maßnahmen zeigen Wirkung. Seit einigen Jahren siedeln sich wieder mehr Seeadler an. Derzeit brüten über 90 Paare in Österreich, vor allem an großen Flüssen wie der Donau, an der March oder am Neusiedler See. Dort finden sie auch ihre Nahrung: Seeadler jagen vor allem Fische und Wasservögel. Das Waldviertel hat sich zur „Seeadler-Hochburg“ entwickelt, mit besonders vielen Paaren. Einige nisten sogar in den Bergen auf fast 900 Metern Höhe. Auch im Osten und Süden der Steiermark leben inzwischen einige Brutpaare.

Seeadler im Horst (WWF/Jiri Bohdal)
Seeadler im Horst (WWF/Jiri Bohdal)

Daten sammeln

Um die Seeadler noch besser schützen zu können, wurden einige Vögel vom WWF mit kleinen Sendern ausgestattet. Diese zeichnen auf, wo die Adler fliegen, wo sie jagen und wo sie brüten.

Dank dieser Daten wissen die Forscherinnen und Forscher nun, dass einige der in Österreich geschlüpften Greifvögel später in Tschechien, in der Slowakei oder in Ungarn brüten.

Windräder und Giftköder

Trotz der Erfolge sind die Seeadler noch nicht sicher. Windräder stellen eine große Gefahr dar, da Adler in die Rotoren fliegen und sich verletzen können. Auch illegale Jäger und Giftköder bleiben ein Problem, obwohl das Jagen und Vergiften streng verboten sind.

Aber auch Lärm ist ein großes Problem: Seeadler brauchen vor allem während der Brutzeit viel Ruhe. Wenn in ihrem Lebensraum zu viele Menschen unterwegs sind oder mit lauten Maschinen gearbeitet wird, fühlen sich die Vögel gestört und verlassen ihre Nester.

Besserer Schutz für die Natur

Damit Seeadler in Österreich bleiben und sich hier auch vermehren, setzt sich der WWF weiter für ihren Schutz ein. Die Naturschützer fordern, dass ein neues Gesetz für die Natur in Europa wirklich gut umgesetzt wird. Dieses Gesetz soll dafür sorgen, dass Schutzgebiete verbessert werden und auch andere Orte für Wildtiere wieder sicherer werden.

Mehr spannende Geschichten über Tiere und die Arbeit des WWF findest du hier: www.wwf.at/teampanda/kinder-wissen

Der Seeadler ist das Wappentier von Österreich

Der Seeadler ist ein sehr großer und kräftiger Vogel, den man schon von Weitem erkennen kann. Sein braunes Gefieder, der weiße Schwanz und der starke gelbe Schnabel machen ihn unverwechselbar.

Besonders beeindruckend ist sein Flug: Wenn er mit ausgebreiteten Flügeln durch die Luft segelt, sieht er fast aus wie ein fliegendes Brett. Seine breiten Schwingen helfen ihm dabei, lange zu gleiten, ohne sich groß anzustrengen.

Seeadler können sehr alt werden. In der freien Natur leben sie meist bis zu 30 Jahre.

Weil der Adler für Stärke, Mut und Kraft steht, ist der Seeadler auch das Tier, das im österreichischen Staatswappen abgebildet ist.

Österreichisches Staatswappen (Adobe Stock/Maxi_2015)
Österreichisches Staatswappen (Adobe Stock/Maxi_2015)