Riesenqualle vor der Küste von Ibiza entdeckt

Riesenqualle vor der Küste von Ibiza entdeckt

Ach du dickes Ding! Surfern ist eine ganz besondere Meeresbewohnerin um die Füße geschwommen: eine seltene Riesenqualle.

Der Glibber aus dem Meer: 40 Kilo schwere Riesenqualle gesichtet
Der Glibber aus dem Meer: 40 Kilo schwere Riesenqualle gesichtet
Imago

Klarer Himmel, blaues Wasser und obendrauf eine kleine Überraschung: Ein Ausflug an die Küste von Ibiza entpuppte sich als wahres Abenteuer. Denn einer Gruppe von Wassersportler ist vor kurzer Zeit eine 40 Kilo schwere Lungenqualle begegnet. Eine echte Sensation, denn solche Sichtungen sind sehr selten. Die faszinierenden Meeresgeschöpfe sind nämlich unfassbar scheu. Und Entwarnung gibt es auch: Trotz ihres einschüchternden Aussehens sind sie für uns Menschen harmlos.

 

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Riesenqualle: Große Aufregung

Werden riesige Quallen gesichtet, sorgt das immer wieder für Wirbel. In der Tiefsee vor den USA hat 2021 zum Beispiel ein Roboter eine Riesenqualle gefilmt. Die Tiefsee ist kein tiefer See, sondern ein besonders tiefer Teil eines Ozeans. Bei der gefilmten Qualle handelte es sich um die Tiefsee-Qualle mit dem lateinischen Namen „Stygiomedusa gigantea“. Diese Art wird bis zu sechs Meter lang und kann knapp eineinhalb Meter im Durchmesser sein. So eine Qualle kann bis zu 90 Kilogramm schwer werden, also etwa so viel wie ein erwachsener Mann.
Die Aufnahmen wurden von einem Roboter gemacht. Der Roboter gehört einer Einrichtung (Monterey Bay Aquarium Research Institute), die das Meer erforscht. Die Qualle wurde in nicht ganz 1.000 Metern Tiefe aufgenommen. Das ist so tief, dass das Sonnenlicht nicht bis dorthin vordringt.

Vor 122 Jahren entdeckt, aber kaum gesehen

Zum ersten Mal entdeckt wurde diese Riesenquallen-Art 1899, also vor 122 Jahren. Weil sie so tief im Meer unterwegs ist, wird sie aber nur sehr selten gesichtet. Insgesamt bisher nur etwas mehr als 100 Mal. Deshalb ist das Video von 2021 auch etwas ganz Besonderes.

Weil diese Riesenquallen so tief im Meer leben, weiß man noch nicht viel über sie. Forscherinnen und Forscher glauben, dass sie mit Fischen zusammenleben und sich gegenseitig helfen. Die Fische leben im Schutz der Fangarme der Qualle. Dort können sie sich vor ihren Feinden verstecken. Im Gegenzug halten die Fische die Quallen sauber und putzen sie. Das nennt man Symbiose (sprich: sümbiose).

Hier kannst du das Video von der Qualle anschauen:

 

Gut zu wissen

Quallen gehören zu den ältesten Meereslebewesen. Obwohl sie seit Millionen von Jahren im Wasser leben, sind sie schlechte Schwimmer und lassen sich gern von den Strömungen treiben. Sie bestehen fast ganz aus Wasser. Sie haben kein Gehirn und keine Knochen, kein Blut, keine Lunge, dafür aber einen großen Magen mit Mund. Mit dem Gift aus ihren langen Tentakeln, den Fangarmen, betäuben sie ihre Opfer, um sie danach zu verspeisen. Große Quallenarten können einen Durchmesser von bis zu zwei Metern haben und 200 kg schwer sein. Zum Vergleich: Das ist so viel wie etwa drei durchschnittliche Frauen in Österreich wiegen. Die Tentakel der Quallen werden bis zu 30 Meter lang. Die Kleinsten sind nur einen halben Millimeter groß, also die Hälfte des kleinsten Abstands auf einem Lineal.

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