Puppi: Die gepanzerte Großmutter aus dem Gurkenglas

Puppi: Die gepanzerte Großmutter aus dem Gurkenglas

Zum Weltschildkrötentag am 23. Mai: Sie ist die älteste Bewohnerin im „Haus des Meeres“ in Wien: die grüne Meeresschildkröte Puppi. Wie die hundertjährige Dame dem Fischmarkt entkam und warum ihre Artgenossen bedroht sind.

Puppi lebt seit rund 40 Jahren im Haus des Meeres in Wien
Foto: Haus des Meeres

Sie paddelten schon durch das Meer, als es noch Dinosaurier gab: die Meeresschildkröten. Ihr Panzer hat die perfekte Form, um sich mithilfe von Strömungen von einem Kontinent bis zum anderen treiben zu lassen. Arme und Beine funktionieren dabei wie vier kleine Ruder. Wissenschaftler vermuten, dass die Meeresschildkröte zwischen 50 und 100 Jahre alt werden kann. Das heißt: Wenn du eines dieser Reptilien siehst, könnte es bereits älter als deine Oma oder dein Opa sein. Am liebsten fressen Meeresschildkröten Quallen, Muscheln, Fische und Krebse.

Puppi vor der Pfanne gerettet

Weltweit gibt es sieben verschiedene Arten der Meeresschildkröte. Puppi aus dem Haus des Meeres in Wien gehört zu den grünen Meeresschildkröten, die auch Suppenschildkröten genannt werden. Das ist kein Scherz! Viele frisch geschlüpfte Babyschildkröten werden auf Fischmärkten in Asien als Frühstück verkauft. Auch Puppi hätte auf dem Teller landen sollen. Doch eine Urlauberin hatte Mitleid. Kurzerhand kaufte sie den gepanzerten Nachwuchs, der in einem Gurkenglas seine Runden drehte. In einem Sackerl verstaut, trat Puppi ihren Flug nach Wien an. Weil Puppi aber stetig größer wurde, bezog sie vor rund 40 Jahren das größte Aquarium Österreichs. Heute ist sie eineinhalb Meter lang und 90 Kilogramm schwer.

Wanderer der Weltmeere in Gefahr

Viele Menschen wissen nicht, dass drei von sieben Arten der Meeresschildkröte auf der Liste der aussterbenden Tierarten stehen. Das liegt vor allem an uns Menschen. Manche Meeresschildkröten bleiben in Fischfangnetzen hängen. Andere fallen Jägern zum Opfer, weil ihre verhornte Haut des Panzers in manchen Ländern als Glücksbringer gilt. Viele fressen auch aus Versehen Plastik, weil sie es irrtümlich für Futter halten. Erst vor Kurzem ist eine Meeresschildkröte in Thailand angeschwemmt worden und verstorben, weil sich ein großer Müllberg in ihrem Magen befand.

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