Pressefreiheit: was das bedeutet
Warum Pressefreiheit so wichtig ist.
Leute, die für eine Zeitung, einen Fernseh- oder Radiosender arbeiten, haben vor allem eine Aufgabe: Sie sollen Menschen über alles, was so los ist, informieren. Sie berichten darüber, was Politikerinnen und Politiker vorhaben und was in anderen Ländern passiert. Sie schreiben über Fußballspiele, Unfälle, Überfälle, Konzerte und vieles mehr. Leute, die für Zeitungen, Fernseh- oder Radiosender arbeiten, nennt man Journalistinnen (sprich: schornalistinnen) und Journalisten. Ihren Job können sie vor allem dann gut machen, wenn sie in einem Land arbeiten, wo die Pressefreiheit gilt.
Was versteht man unter Pressefreiheit?
Pressefreiheit bedeutet, dass Journalistinnen und Journalisten über alles berichten und ihre Meinung sagen dürfen. Sie dürfen bei ihrer Arbeit nicht behindert werden. In einem Land, wo Pressefreiheit herrscht, dürfen Journalistinnen und Journalisten also auch darüber berichten, wenn Politikerinnen und Politiker einen Fehler gemacht haben. Sie dürfen Politikerinnen und Politikern kritische Fragen stellen und müssen keine Angst haben, dass sie deswegen Probleme bekommen.
Österreich auf Platz 31 von 180 Ländern
Österreich liegt bei der Pressefreiheit im Vergleich mit insgesamt 180 Ländern auf Platz 31. Damit ist Österreich eines der schlechtesten EU-Mitgliedstaaten. 2021 lag Österreich noch auf Platz 17. Am besten bei der Pressefreiheit sind Norwegen, Schweden und Dänemark. Besonders schlecht steht es um die Pressefreiheit in Ländern wie Mexiko, Russland, China, Palästina oder in vielen Ländern des Nahen Ostens. Allein 2022 wurden bisher (September 2022) weltweit 39 Menschen wegen ihrer Arbeit im Journalismus getötet. Hunderte sind in Gefängnissen eingesperrt.
Warum ist diese Freiheit so wichtig?
Gibt es Pressefreiheit, können die Menschen in einem Land sich sicher sein, die Wahrheit zu erfahren. Nur wenn man möglichst viele richtige Informationen hat, kann man sich eine eigene Meinung bilden. In einer Demokratie entscheidet das Volk, wer das Land regiert. Und dafür ist es wichtig, zu wissen, wie Politikerinnen und Politiker denken und arbeiten. Pressefreiheit ist also nicht nur für Journalistinnen und Journalisten wichtig, sondern für uns alle!
Bedeutet Pressefreiheit auch, dass Journalisten schreiben dürfen, was sie wollen?
Journalistinnen und Journalisten dürfen schreiben, worüber sie wollen. Aber sie dürfen nur schreiben, was wahr ist. Sie müssen also versuchen, die richtigen Informationen zusammenzutragen, und dürfen nicht einfach etwas behaupten. Wenn etwa jemand verdächtigt wird, ein Verbrechen begangen haben, gilt er als unschuldig, bis ein Gericht bewiesen hat, dass er tatsächlich ein Verbrecher ist. Das müssen auch Journalistinnen und Journalisten beachten.
Wie ist das in Ländern, wo es keine Pressefreiheit gibt?
Dort dürfen Journalistinnen und Journalisten über Politikerinnen und Politiker zum Beispiel nichts Schlechtes schreiben. Weil in diesen Ländern die Presse vom Staat überwacht wird, bekommen Journalistinnen und Journalisten, die nicht nur freundlich über Politikerinnen und Politiker berichten, Probleme. Sie werden unter Druck gesetzt, verlieren ihre Arbeit, kommen vor Gericht, manche werden ins Gefängnis gesperrt. Im schlimmsten Fall werden kritische Journalistinnen und Journalisten getötet.
Was heißt Presse?
Das Wort „Presse“ leitet sich von der Druckerpresse ab. Das ist eine Maschine, mit der früher Zeitungen und Bücher gedruckt wurden. Heute versteht man unter dem Wort „Presse“ alle Medien, also Zeitungen (auf Papier gedruckt oder im Internet), Zeitschriften, Radio- und Fernsehsender.
Reporter ohne Grenzen
Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ wurde vor mehr als 35 Jahren von vier Journalisten gegründet. Diese Organisation zeigt seither auf, in welchen Ländern die Pressefreiheit nicht eingehalten wird und wie viele Journalistinnen und Journalisten jedes Jahr eingesperrt oder getötet werden, nur weil sie ihre Arbeit machen. Hier geht es zur Webseite der Reporter ohne Grenzen.
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