Preisdeckel: Das steckt dahinter

Preisdeckel: Das steckt dahinter

Preisdeckel für Strom oder Gas: Warum jetzt alle darüber reden.

Deckel drauf und gut ist’s? So einfach funktioniert ein Strompreisdeckel nicht
Foto: Adobe Stock

Strom, Gas, Benzin oder Diesel: Gerade werden all diese lebensnotwendigen Mittel in Österreich und vielen anderen Ländern teurer. Viele Menschen können sich ihre Strom- oder Gasrechnungen nicht mehr leisten. Einige Politikerinnen und Politiker fordern deshalb, dass der Strompreis nicht mehr steigen darf. Dazu sagt man auch „Strompreisdeckel“. Bis zum Deckel und nicht höher, so kannst du dir das bildlich vorstellen.

Normalerweise entsteht der Preis für eine Ware durch Angebot und Nachfrage. Je mehr Menschen etwas haben wollen, desto teurer kann man es verkaufen. Weil Gas und auch Strom knapp sind, steigen die Preise dafür. Bei einem Preisdeckel würde der Staat bestimmen, wie teuer Strom beziehungsweise Gas sein dürfen.

Warum wird alles teurer?

Dass alles teurer wird, hat vor allem mit dem Krieg in der Ukraine zu tun. Wegen des Krieges sind wichtige Rohstoffe wie Öl und Gas nämlich knapper geworden. Ein wichtiger Lieferant für Gas ist Russland. Dort kaufte bisher auch Österreich einen großen Teil seiner Vorräte. Weil Österreich aber nicht gut findet, dass Russland die Ukraine angegriffen hat, will der Chef Russlands, Wladimir Putin, Österreich bestrafen. Zur Strafe gibt es weniger Gas für Österreich, aber auch für andere Länder, zum Beispiel Deutschland. Damit will Russland diese Länder unter Druck setzen.

Was bringt so ein Preisdeckel überhaupt?

So ein Preisdeckel klingt gut für die Geldbörse jedes Einzelnen. Kundinnen und Kunden müssten dann weniger für den Strom zahlen. Der Preis kann nicht immer weiter nach oben steigen. Das Problem, das dahintersteckt, wird dadurch aber nicht gelöst. Einige Expertinnen und Experten sind der Meinung, dass man so einen Preisdeckel nicht nur für Österreich alleine einführen kann. Der Grund: Das Stromnetz in ganz Europa hängt zusammen. Deshalb müsse es auch eine Lösung für ganz Europa geben. Das ist aber auch nicht einfach, weil in den einzelnen Ländern unterschiedliche Regeln gelten. Deutschland und Österreich haben aber schon beschlossen, zusammenzuarbeiten und sich zu unterstützen. Auch beim Gas fordern einige einen Preisdeckel. Auch hier pochen viele Expertinnen und Experten auf eine stärkere Zusammenarbeit.

Gut zu wissen: In einigen EU-Ländern gibt es schon Preisdeckel. In Spanien und Portugal zum Beispiel wird der Preis für Gas gedeckelt, das für Produktion von Strom verwendet wird.

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