Myanmar: ein Land im Aufruhr

Myanmar: ein Land im Aufruhr

In dem Land in Asien hat das Militär die Macht übernommen. Jetzt haben viele Menschen Angst und protestieren mit Blumen- und Müllstreiks.

Mit den Blumen und dem Handzeichen – drei gestreckte Finger – zeigen die Menschen in Myanmar, dass sie mit dem Militär an der Macht nicht einverstanden sind
Foto: Imago
Die eigentliche Chefin der Regierung Aung San Suu Kyi wird vom Militär bewacht
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Müllberge häufen sich auf den Straßen von Yangon (sprich: jangon). Yangon ist die größte Stadt in Myanmar (sprich: müanmar). Das ist ein Land in Südostasien. Der Müll liegt in der Stadt aber nicht, weil die Müllabfuhr zu faul ist, sondern aus Protest. Am 1. Februar hat es in Myanmar nämlich einen sogenannten Militärputsch gegeben. Das bedeutet, dass das Militär die Macht im Land an sich gerissen hat. Das Militär hat dazu die Politikerinnen und Politiker, die gerade das Sagen haben, festgenommen. Dabei gab es auch viel Gewalt.

Die Chefin der Regierung von Myanmar, Aung San Suu Kyi (sprich: aun san sutschi), wurde verhaftet. Sie muss auch vor Gericht. Viele weitere Menschen, die sich gegen diesen Militärputsch wehrten, wurden festgenommen. Es sollen Tausende sein. Manche wurden in den Gefängnissen auch geschlagen und gequält. Einige Hundert Menschen wurden sogar umgebracht.

Streik mit Blumen und Eiern

Viele Menschen in Myanmar wollen nicht einfach so hinnehmen, dass das Militär jetzt die Macht hat. Sie rufen zum Beispiel in den sozialen Netzwerken im Internet dazu auf, den Müll extra mitten auf die Straße zu bringen. Damit wollen sie friedlich protestieren und der ganzen Welt zeigen, dass sie Hilfe brauchen.
Andere Menschen protestieren gegen das Militär und seine Machtübernahme, indem sie Blumen an Bushaltestellen niederlegen. Sie zeigen damit, dass sie traurig sind über die Toten und das, was gerade im Land passiert.

Müll auf den Straßen aus Protest (Foto: Imago)

Zu Ostern haben viele Menschen aus Myanmar in den sozialen Netzwerken Ostereier gepostet, obwohl die meisten Menschen in dem Land keine Christinnen und Christen, sondern Buddhistinnen und Buddhisten sind. Für Menschen mit buddhistischem Glauben ist es wichtig, Gutes zu tun und Tieren kein Leid zuzufügen. Auf die Ostereier schrieben die Menschen Sprüche. Zum Beispiel, dass sie gemeinsam weiter gegen das Militär protestieren wollen.

Militär herrschte schon einmal

Bevor die jetzigen Politikerinnen und Politiker regierten, hatte in Myanmar schon einmal das Militär das Sagen. Fast 50 Jahre lang gab es in dem Land eine Militärdiktatur. Das bedeutet, dass allein das Militär herrschte. Es gab keine freien Wahlen und viele Menschen lebten in Angst. Sie durften nicht sagen, was sie denken. Wenn jemand doch etwas gegen das Militär sagte oder protestierte, landete er oder sie im Gefängnis. Ab 2010 hat sich das langsam geändert und 2015 gab es dann die ersten freien Wahlen. Eine neue Regierung wurde gewählt. Das Militär hatte aber auch danach weiterhin viel Macht, weil einige Menschen, die in wichtigen Positionen arbeiteten, zum Militär gehörten.

Myanmar hat früher übrigens auch Burma oder Birma geheißen. Manche Menschen sagen heute noch so dazu. Man hat den Namen geändert, um zu zeigen, dass das Land keine Kolonie mehr ist. Es war lange Zeit eine Kolonie von Großbritannien. Das bedeutet, dass die Politikerinnen und Politiker von Großbritannien in Burma das Sagen hatten. 1948 endete das. Und bald darauf begann das Militär, in dem Land zu herrschen.

Auf der Karte kannst du sehen, wo genau Myanmar liegt:

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