Maikäfer-Suppe: Gab es das wirklich?

Maikäfer-Suppe: Gab es das wirklich?

Wer im Mai seinen großen Auftritt hat? Der Maikäfer natürlich! Was du über die gefräßigen Tierchen wissen musst.

Maikäfer haben Fühler, die wie Fächer aussehen
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So sehen Engerlinge aus
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Solange nur ein paar Maikäfer durch die Luft schwirren, ist ja alles gut. Aber wehe, sie fallen in riesigen Schwärmen ein, dann werden diese dicken Brummer schnell zur Plage, denn sie können in kürzester Zeit ganze Bäume und Felder kahl fressen. Ihre Lieblingsspeise: Blätter von Laubbäumen, vorzugsweise von Eichen, Obstbäumen und Buchen.

Brummende Wolken

Maikäferplagen hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben, zuletzt in den Jahren zwischen 1950 und 1970. Wie dunkle, brummende Wolken fielen die Käfer in der Abenddämmerung über Pflanzen her und richteten großen Schaden an. Mit dieser Gefräßigkeit machten sich diese Käfer schließlich den Menschen zum Feind. Um Wälder zu schützen, wurden die Bäume von Hubschraubern aus mit Gift besprüht. In den darauffolgenden Jahren gab es dann natürlich immer weniger Maikäfer, eine Zeit lang war das Tier sogar vom Aussterben bedroht. Doch inzwischen wurden Insektengifte verboten. Und so sind von Mai bis Juni wieder mehr dieser Käfer im Anflug.

Maikäfersuppe

Maikäfer wurden in der Vergangenheit aber nicht nur gejagt, sondern auch gegessen, vor allem in Deutschland und Frankreich. Dort wurden Maikäfer bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Suppen verkocht oder mit einer lauwarmen Zuckerlösung übergossen und als Nachspeise serviert.

Wie lange leben Maikäfer?

Maikäfer haben einen Lebenszyklus von drei bis vier Jahren. Um die Eier abzulegen, gräbt sich das Weibchen in den Boden ein. Dort schlüpfen nach ungefähr einem Monat die Larven (auch Engerlinge genannt). Die nächsten zwei Jahre verbringen sie im Boden und tun dort vor allem eines, nämlich fressen. Im dritten Jahr verpuppen sich die Larven und schlüpfen sechs Wochen später als fertige Maikäfer.

Wie fliegen Maikäfer?

Wenn Maikäfer fliegen, heben sie zuerst die Deckflügel. Denn die Hautflügel, die darunterliegen, funktionieren wie Propeller. Sie helfen dem dicken Brummer, abzuheben und zu fliegen. Die Deckflügel haben dabei die Wirkung von Tragflächen. Und weil Maikäfer mit ihren Flügeln im Vergleich zu anderen Insekten relativ langsam schlagen, hört sich das Geräusch, das sie beim Fliegen machen, wie ein tiefes Brummen an.

Steckbrief:

Familie: Maikäfer gehören zur Familie der sogenannten Blatthornkäfer. Diesen „Familiennamen“ verdanken die Käfer ihren Fühlern, die aus Blättchen bestehen, die in Fächer aufgespaltet sind.
Aussehen: Maikäfer werden zwei bis drei Zentimeter lang und haben – so wie alle Insekten – sechs Beine.
Typische Merkmale: Unter den rotbraunen Deckflügeln befinden sich zwei zarte Hautflügel. Typisch für Maikäfer sind aber auch der schwarze Halsschild und ein schwarz-weißes Zickzack-Muster an der Seite.

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