Komodowaran: Forscher finden Gebiss mit Eisenzähnen
Drachen gibt’s nur im Märchen. Und in Indonesien. Dort haust die größte Echse der Welt: der Komodowaran. Was Forscher über dieses Tierchen herausgefunden haben.
Bitte gut kauen! Nein, diese Ermahnung müssen sich junge Warane von ihren Müttern niemals anhören. Die Kleinen können schlingen, wie es ihnen gefällt, weil es die Großen schließlich auch so machen. Ihre Beute verschlucken sie grundsätzlich im Ganzen oder in großen Stücken. Manchmal sogar bei lebendigem Leib, wenn es sich um Appetithäppchen wie Mäuse oder Eidechsen handelt. Größere Beutetiere, also quasi die Hauptmahlzeiten, werden vor dem Verzehr gnädigerweise totgeschüttelt. So viel Benehmen muss dann doch sein am Mittagstisch der Warane.
Gefährliche Beißerchen
Auf der Speisekarte des Komodowarans stehen sogar Hirsche und Wildschweine. Richtige Monster-Portionen also. Und trotz allem sind die Zähne des Warans scharf und spitz wie eh und je. Wie geht das? Genau das haben sich auch Forscher gefragt. Und sich die Beißerchen der Warane näher angesehen. Bei ihren Untersuchungen ist den Forschern eine Sache aufgefallen: Die Kanten und Spitzen der Zähne sind mit Eisen verstärkt. Ihr Gebiss besteht sozusagen zu einem gewissen Anteil aus Metall. Diese Schicht aus Eisen kann man sogar mit freiem Auge sehen – sie schimmert orange.
Der letzte Drache
Mit drei Meter Länge und 70 Kilogramm Gewicht ist er die größte Echse der Welt. Er heißt deshalb auch „Komodo-Drache“. Diese Art lebt nur auf ein paar Inseln in Indonesien, einem tropischen Staat in Asien, und gehört zu den gefährdeten Tierarten. Es gibt dort eigene Führungen für Urlauber, die unbedingt einen Blick auf diese „letzten Drachen“ werfen möchten. Nur die einheimischen Bauern finden die Komodowarane nicht so toll, weil die sich oft über ihre Kühe und Schafe hermachen.
Umso scheuer sind sie Menschen gegenüber. Nur wenn man sie bedroht, können sie ungemütlich werden. Ihre Beute finden Warane dank ihrer langen, gespaltenen Zunge, mit der sie „riechen“ können. Deshalb züngeln sie unentwegt, ähnlich wie eine Schlange. Auch auf ihren Sehsinn können sich die Tiere verlassen, Bewegungen nehmen sie bis auf 200 Meter Entfernung wahr. Nur das mit dem Hören haut nicht so gut hin. Die meisten Warane reagieren nicht einmal auf Gewehrschüsse in ihrer Nähe. Aber wie denn auch, so ganz ohne Ohren?!
Der Waran gehört zu den Schuppenkriechtieren. Er kommt in Afrika, Asien und Australien vor. Die kleinste Art ist der Kurzschwanzwaran, er wird um die 20 Zentimeter lang. Der größte ist mit drei Meter Länge und rund 70 Kilo der Komodowaran. Seine gespaltene Zunge, mit der er den Geruch von Beute wahrnehmen kann.