Im Sudan wird um die Macht gekämpft

Im Sudan wird um die Macht gekämpft

Im Sudan, einem Land in Nordafrika, gibt es seit Mitte April schwere Kämpfe. Wie so oft bei solchen Konflikten geht es auch dort darum, wer das Sagen hat.

Über der Hauptstadt des Sudan sind dunkle Rauchwolken zu sehen.
Über der Hauptstadt des Sudan sind dunkle Rauchwolken zu sehen.
IMAGO/Xinhua
Karte von Afrika. Der Sudan ist farblich hervorgehoben.
Auf der Karte ist der Sudan farblich hervorgehoben
IMAGO/Panthermedia

Seit Mitte April wird im Sudan gekämpft. Bei diesem Konflikt kämpfen zwei Militärchefs gegeneinander, denn beide wollen das Sagen im Land haben. Der eine ist der General Abdel Fattah al-Burhan. Er hat seit 2021 die Macht. Bis dahin regierte Omar al-Baschir das Land 30 Jahre lang. Er regierte streng, nahm den Menschen alle Freiheiten, Aufstände gegen ihn ließ er brutal niederschlagen.

2019 übernahm dann das Militär die Macht. Damals wurde den Menschen im Sudan versprochen, dass es Wahlen geben wird und sie selbst darüber abstimmen dürfen, wer das Land regieren soll. Doch dieses Versprechen wurde nie eingelöst, bis heute hat es im Sudan keine Wahlen gegeben.

Al-Burhan hat es damals nicht allein an die Macht geschafft. Das Militär und eine Gruppe, die sich RSF nennt, haben ihm dabei geholfen. Die RSF ist eine militärische Gruppe, die von Mohammed Hamdan Daglo angeführt wird.  Er war im Sudan auch der Stellvertreter von al-Burhan.

Jetzt möchte der Anführer der RSF aber selbst die Macht. Deshalb sind die Verbündeten jetzt Feinde geworden. Das Militär, das gerade herrscht, kämpft gegen die RSF. Besonders schlimm ist die Situation in Khartum, das ist die Hauptstadt des Sudan. Dort sieht man hohe schwarze Rauchwolken über der Stadt, die durch Explosionen entstehen. Viele Menschen sind bei diesen Kämpfen schon gestorben, viele wurden verletzt.

Strom, Wasser und Essen fehlen

Es kämpfen nicht alle Menschen im Sudan. Trotzdem leiden auch die Menschen unter den Kämpfen, die gar nichts mit diesem Konflikt zu tun haben. Die Menschen verstecken sich in ihren Häusern, viele sind in den letzten Tagen aus der Hauptstadt geflohen. Sie haben Angst um ihr Leben, außerdem fällt immer wieder der Strom aus, oft gibt es kein Wasser und auch die Lebensmittel werden knapp, denn die meisten Geschäfte sind geschlossen.

Länder wie Österreich fliegen Menschen, die aus ihrem Land kommen, aus dem Sudan aus. Aber auch die Menschen aus dem Sudan sind den Politikerinnen und Politikern anderer Länder nicht egal. Sie fordern eine Pause der Kämpfe, damit unbeteiligte Menschen in Sicherheit gebracht und versorgt werden können. Gerade gibt es eine Waffenruhe.

Der Sudan liegt im Norden Afrikas und ist das drittgrößte Land Afrikas. Es hat ungefähr 45 Millionen Einwohner, die Hauptstadt ist Khartum. Lange Zeit war der Sudan das größte Land in Afrika, doch es kam zur Teilung, weil die Menschen im Norden und im Süden nicht gut miteinander ausgekommen sind. Heute gibt es den Südsudan und den Sudan. Die Menschen im Sudan sind überwiegend Muslime und gehören zur Religion Islam.