Gibt es den Kauf-nix-Tag wirklich?

Gibt es den Kauf-nix-Tag wirklich?

Am 27. November ist der Kauf-nix-Tag – ein Tag, der uns zum Nachdenken anregen soll. Warum wir diesen Tag überhaupt brauchen.

Bei vielen sind die Kleiderschränke voll und trotzdem wird noch mehr eingekauft
Foto: Adobe Stock

Gerade haben die Geschäfte wegen des Lockdowns zwar geschlossen. Doch im Internet kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit einkaufen. Und: Es wird viel mehr Zeug eingekauft, als wirklich gebraucht wird. Eine neue Winterjacke, obwohl die alte noch vollkommen in Ordnung ist. Ein neues Handy, damit man noch ein bisschen cooler ist. Wir wollen ständig Neues. Ohne viel nachzudenken, ob wir das auch wirklich brauchen. Das Problem: Kaum hat man etwas Neues, gibt es schon etwas anderes, was man auch gern hätte. Aber Einkaufen macht nicht glücklich! Daran soll uns der Kauf-nix-Tag erinnern.

Der Kauf-nix-Tag wurde in den 1990er-Jahren in Kanada erfunden. Mittlerweile wird er jedes Jahr Ende November in rund 60 Ländern der Welt begangen. In Europa findet er immer am letzten Samstag im November statt. An diesem Tag soll man nichts Neues einkaufen.

Viel Leid

Kleidung, Spielsachen und viele andere Dinge werden in armen Ländern hergestellt. Dort gibt es oft keine Regeln dafür, wie sehr man dabei auf Menschen und Umwelt achten muss. Die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Textilfabriken, die für die großen Modeketten nähen, bekommen meistens dafür so wenig Geld, dass sie nicht von ihrem Lohn leben können. Viele macht diese Arbeit krank, weil sie den ganzen Tag über giftige Stoffe einatmen müssen. Immer wieder brennen Fabriken ab oder stürzen ein. Dabei sterben auch Menschen. Doch solange wir ständig Neues kaufen, wird sich daran nichts ändern. Wer weniger einkauft und mehr darauf achtet, ob die Herstellung fair für alle ist, kann helfen, diese üblen Umstände zu verändern. Der Kauf-nix-Tag soll ein Anstoß sein, darüber nachzudenken.

Tauschen und Gebrauchtes

Sich hin und wieder etwas Neues zu gönnen oder Dinge zu kaufen, die man wirklich braucht, ist natürlich nicht schlimm. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten. Immer mehr Menschen finden Gefallen daran, in sogenannten Secondhand-Geschäften (sprich: seknd händ) einzukaufen. Gerade bei Kleidung wird man in diesen Geschäften oft fündig. Das Gute dabei: Man muss seine alten Sachen nicht wegwerfen und irgendjemand hat sogar noch eine Freude damit. Außerdem sind die Dinge viel günstiger. Deine Geldbörse freut sich bestimmt!

Auch Tauschbörsen werden immer beliebter. In regelmäßigen Abständen trifft man sich, um Dinge, die man nicht mehr braucht, gegen Dinge, die man braucht, einzutauschen.

Kritischer Konsum

Kritischer Konsum der Menschen ist das Ziel. Das heißt, sich vor dem Kauf Folgendes zu überlegen: Brauche ich das wirklich? Leidet jemand bei der Herstellung dieses Produktes? Kann ich es selbst herstellen oder gebraucht bekommen?

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