Mahlzeit! Pilze und Bakterien verspeisen Plastikmüll
Auf unserer Erde gibt es zu viel Plastikmüll – so viel steht fest. Das große Problem: Plastik wird in der Natur nur sehr langsam zersetzt. Wie Pilze und Bakterien in Zukunft helfen könnten.
In deiner Trinkflasche, im Joghurtbecher, im heiß geliebten Spielzeugauto: Plastik ist überall. Nur leider auch an Orten, wo es nicht hingehört – hoch oben auf Bergen, tief unten im Meer, unter der heißen Wüstensonne oder in einsamen Wäldern.
Die gute Nachricht: Unsere Natur hält offenbar eine kleine Plastikmüllabfuhr für uns bereit, nämlich Bakterien und Pilze, die unseren Abfall verdauen können. Dass diese kleinen Lebewesen solche Fähigkeiten haben, ist grundsätzlich nichts Neues. Bisher haben Forschende aber nur Bakterien und Pilze gefunden, die erst bei warmen Temperaturen so richtig in Fahrt kommen. Gefräßig werden sie erst dann, wenn die Anzeige am Thermometer auf mehr als 30 Grad Celsius hochklettert. Das Problem: Diesen Bakterien und Pilzen einzuheizen, braucht Energie. Und Energie ist teuer.
Bei milden Temperaturen gefräßig
Doch scheinbar gibt es auch Bakterien und Pilze, die bei wesentlich kühleren Temperaturen großen Hunger verspüren. Bereits bei 15 Grad Celsius, also bei mildem Frühlingswetter, beginnen sie, Plastikteilchen zu verdauen. Das wissen wir, weil Forschende ein Experiment gestartet haben. Dafür haben sie Bakterien und Pilze in den Schweizer Alpen und in der Arktis vergraben.
Durch den Einsatz dieser Lebewesen ließe sich viel Energie sparen. Der einzige Nachteil: Die Bakterien und Pilze können die am häufigsten verwendete Plastikart nicht verdauen, und zwar Polyethylen (sprich: poli etüleen). Mit Turnschuhen, Matratzen oder Autositzen nehmen sie es aber locker auf. Bis die Pilze und Bakterien aber als große Müllfresser an unserm Plastikmüll nagen, wird es noch einige Zeit dauern. Denn zuerst müssen die Forschenden noch einige Tests und Experimente machen.