Fund in Sibirien: 8.000 Jahre alte Festung entdeckt

Fund in Sibirien: 8.000 Jahre alte Festung entdeckt

Archäologen haben in Sibirien die bisher älteste befestigte Siedlung der Welt aufgespürt. Ein Fund, der unseren Blick auf die Vergangenheit grundlegend verändert.

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Archäologen sind Wissenschaftler, die mehr über das Leben von früher erfahren wollen. Wie haben diese Menschen gekocht, gekämpft oder gearbeitet? Die ausgebuddelten Fundstücke können dabei helfen, Antworten auf diese Fragen zu finden.
Archäologen sind Wissenschaftler, die mehr über das Leben von früher erfahren wollen. Wie haben diese Menschen gekocht, gekämpft oder gearbeitet? Die ausgebuddelten Fundstücke können dabei helfen, Antworten auf diese Fragen zu finden.
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Ein paar tiefe Löcher im Boden, das ist der Arbeitsplatz von sogenannten Archäologen. Ihr Job ist es, in der Erde zu wühlen und wertvolle Sachen auszubuddeln. Bei ihren Grabungen finden sie verschiedene Dinge: Tonscherben, Knochen, alte Waffen. Oder sogar Überreste von alten Wohnstätten. So wie in Sibirien, einer riesigen Region in Russland. Dort haben Archäologen die bislang älteste befestige Siedlung der Welt entdeckt. Bestehend aus Gräben, Schutzmauern aus Holz und mehreren Gebäuden.

Was uns diese Siedlung erzählt

Eine Siedlung – was soll daran so spannend sein? Ganz einfach: Die Festungsanlage soll vor rund 8.000 Jahren erbaut worden sein. Und zwar von sogenannten Jägern und Sammlern. Diese Menschen nutzten bereits Feuer und erlegten Tiere. Außerdem sammelten sie Nahrung, indem sie unter anderem Früchte, Wurzeln und Gräser pflückten.

Meistens lebten diese Menschen in Gruppen zusammen und zogen von einem Ort zum nächsten. Sie besaßen also eigentlich keine Häuser oder Siedlungen und schlugen dort ihr Lager auf, wo sie sich die beste Ausbeute erhofften. Dieser Fund verändert also unseren Blick auf die Menschen von früher. Denn offenbar gab es Gruppen, die bereits sehr früh dauerhafte Siedlungen errichteten.

Irgendwo im Nirgendwo in Sibirien: Hier wurde die Anlage gefunden
Irgendwo im Nirgendwo in Sibirien: Hier wurde die Anlage gefunden (Foto: Nikita Golovanov)

Hinzu kommt: Die Forschenden konnten nachweisen, dass es auch noch andere Festungen gab. Siedlungen, die in der Nähe eines Flusses gebaut wurden. Die Experten gehen deshalb davon aus, dass sich die Menschen dem Fischfang widmeten. Und weil auch die anderen Festungen mit Verteidigungsanlagen ausgestattet waren, vermuten die Forschenden, dass sich die Gruppen voneinander abschirmen wollten. Hat es also auch damals bereits so etwas wie Krieg gegeben?

Wie Archäologen arbeiten

Aber woher wissen Archäologen überhaupt, wo sie graben müssen? Ganz einfach: Sie graben oft, weil sie müssen. Zum Beispiel, weil eine neue Straße gebaut wird. Bevor die Bauarbeiten beginnen, untersuchen Archäologen die Erde, damit nichts Wertvolles verloren geht. Viele Dinge werden also zufällig gefunden. Aber nicht immer. Orte, an denen bereits viele Gegenstände gefunden wurden, werden meistens immer wieder besucht. Man weiß ja nie, was sich dort noch verbirgt.

Damit die Forschenden ihre Fundstücke heil aus der Erde bekommen, nutzen sie ein bestimmtes Werkzeug. Mit einer Kelle legt man die Gegenstände zuerst frei. Den Dreck entfernt man mit so etwas wie einem Staubsauger. Dass Archäologen den ganzen Tag im Erdreich verbringen, ist allerdings ein Irrglaube. Sie verbringen auch viel Zeit im Labor, wo sie ihre Fundstücke untersuchen. Außerdem lesen sie viele Bücher über die Vergangenheit.

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