Felsige Brocken aus dem Weltall
Zum Internationalen Asteroidentag am 30. Juni: warum Expertinnen und Experten bald schon auf Asteroiden schießen könnten.
Gefahr aus dem Weltall: Mit komplizierten Geräten und Computerprogrammen geht es Tag für Tag an die Arbeit. Forscherinnen und Forscher beobachten Asteroiden und berechnen die Wahrscheinlichkeit, mit der die Himmelskörper die Erde treffen könnten. Was wie aus einem Film klingt, ist Wirklichkeit. Seit vielen Jahren stehen die Brocken aus dem Weltall nämlich unter Beobachtung. Und: Bald schon könnte der erste Versuch starten, so einen Brocken zu beschießen.
Kann ein Asteroid gefährlich sein?
Derzeit gibt es keine echte Gefahr aus dem All. Keiner der bekannten Asteroiden nimmt Kurs auf die Erde. Aber die Expertinnen und Experten wollen vorbereitet sein, sollte dies einmal der Fall sein. „Es gibt viele Objekte da draußen, die wir noch gar nicht kennen“, sagen die Asteroiden-Expertinnen und -Experten. Grund zur Panik gebe es aber nicht.
Bis vor Kurzem glaubten die Expertinnen und Experten noch, dass ein Asteroid mit dem Namen „Apophis“ im Jahr 2068 die Erde treffen könnte. Doch diese Gefahr ist vom Tisch. „Apophis“ hat einen Durchmesser von rund 300 Metern. Ab einem Durchmesser von etwa 50 Metern könnte ein Asteroid beim Aufprall oder bei einer Explosion über der Erde schlimme Schäden verursachen. Um einen Einschlag zu verhindern, haben sich Expertinnen und Experten Mittel ausgedacht. So ein Asteroid könnte zum Beispiel mit sehr starken Sprengkörpern beschossen und so aus der Bahn gebracht werden.
Erste Versuche
Bald starten die Forscherinnen und Forscher der amerikanischen (Nasa) und der europäischen Weltraumbehörde (ESA) ein gemeinsames Projekt. Sie versuchen, einen Asteroiden im All zu verändern. 2022 soll eine Sonde namens „Dart“ in den kleineren Brocken eines Doppelasteroiden einschlagen. Das Ganze passiert in 150 Millionen Kilometer Entfernung. Zum Vergleich: Der Mond ist 400.000 Kilometer von der Erde entfernt. Die Geschwindigkeit beim Einschlag in den Asteroiden wird sehr hoch sein. Mit etwa sieben Kilometern pro Sekunde wird die Sonde auf dem Asteroiden einschlagen. Zum Vergleich: Bei einer solchen Geschwindigkeit wäre man in weniger als zwei Minuten von Amsterdam in München. 2024 soll dann der „beschossene“ Asteroidenteil untersucht werden.
Gut zu wissen:
Große Kraft: 2013 explodierte in der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk in einer Schicht hoch über der Erde ein 20 Meter großer Gesteinsbrocken. Es kam zu großen Verwüstungen, und zwar nur durch die Druckwelle, die der Meteor auslöste. Etwa 1.500 Menschen wurden verletzt, vor allem weil sie von geborstenen Scheiben getroffen wurden.
Was ist ein Asteroid überhaupt?
Asteroiden sind kleine, felsige Gebilde, die bei der Entstehung der Planeten vor 4,5 Milliarden Jahren übrig geblieben sind. Man nennt sie oft auch Kleinplaneten. Asteroiden haben einen Durchmesser von mindestens einem Meter, kleinere Gesteinsbrocken nennt man Meteoroiden. Forscherinnen und Forscher nehmen an, dass es Milliarden dieser Gesteinsklumpen gibt. Die meisten von ihnen befinden sich in einem Bereich zwischen den Bahnen der Planeten Mars und Jupiter. Dieser Bereich sieht ein bisschen wie ein Schwimmreifen aus und wird Planetoidengürtel genannt. Das Wort Asteroid heißt „sternenähnlich“. Man hat diese Himmelskörper so genannt, weil sie mit den meisten Teleskopen nur als kleine Lichtpunkte wahrgenommen werden können.
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