Experiment: Wir bitten zum Tanz der Farben

Experiment: wir bitten zum Tanz der Farben

Kann es sein, dass wir Farben plötzlich anders wahrnehmen, nur weil sie sich schnell bewegen? Unser heutiges Experiment zeigt dir, ob das möglich ist.

Warum vermischen sich die Farben auf Kreiseln, wenn sie gedreht werden?
Foto: Adobe Stock
Dieses Material brauchst du für dein Experiment
Foto: ARGE KIWI

Es gab eine Zeit, da stritten sich die Farben darum, wer die schönste sei. Gelb brüstete sich, so hell wie die Sonne zu scheinen. Blau prahlte mit den Tiefen des Meeres und der Weite des Himmels. Rot lachte alle aus und rühmte sich, die Farbe der Glut und des Feuers zu sein. Nur das helle Grau stand daneben und schüttelte sein graues Haar: Wie konnten sie sich alle nur so streiten?

Da beschloss das helle Grau, ein Fest zu feiern, und lud alle Farben dazu ein: das edle Violett, das temperamentvolle Pink und das lustige Orange, natürlich Rot, Gelb, Blau und Grün, alle wollten dabei sein und sich von ihrer schönsten Seite zeigen. Musik spielte auf, aber alle tanzten allein, jeder blieb für sich und schielte nur neidisch auf die anderen, doch keiner hatte Spaß an der Sache. Da nahm das helle Grau die Farben an der Hand und bildete mit ihnen einen großen Kreis. Sie tanzten und drehten sich immer schneller und schneller. Das war ein Hallo! Alle jubelten vor Spaß, und plötzlich war nur noch eine Farbe zu sehen. Alle Farben gemeinsam hatten eine einzige Farbe erschaffen.

Da begriffen die Farben, dass sie alle gemeinsam das Fest zum Strahlen bringen konnten. Jede Farbe war einzigartig und doch Teil eines Ganzen. Von da an gab es keinen Grund mehr, sich zu streiten.

Kannst du auch aus vielen Farben eine einzige machen?

Du brauchst:

  • festen Karton oder Bierdeckel
  • Kunststoffdübel oder alte Filzstiftkappen
  • kräftige Farbstifte
  • eine Schere
  • eine alte CD von deinen Eltern als Vorlage

So geht’s:

Schneide mithilfe der CD aus dem Karton einen Kreis aus.

Male jetzt wie auf dem Bild mit verschiedenen Farben Dreiecke auf das runde Blatt Papier.

Genau in die Mitte des Kreises bohrst du ein Loch und steckst entweder einen Kunststoffdübel oder wie hier auf dem Bild eine Filzstiftkappe als Kreisel-Achse hinein. Sie sollte unten nicht weiter als einen Zentimeter herausschauen. Schon ist dein Kreisel fertig!

Was geschieht?

Wenn sich der Kreisel dreht, lassen sich die Farben nicht mehr einzeln wahrnehmen. Es entsteht eine Farbmischung. Bei vielen verwendeten Farben gibt es sogar nur mehr eine einzelne Farbe, nämlich Grauweiß.

Was steckt dahinter?

Der Kreisel dreht sich so schnell, dass unsere Augen die Farben nicht mehr einzeln erkennen können – wir haben den Eindruck, als wäre nur mehr eine einzige Farbe zu sehen. Ein Farbkreisel aus Rot und Grün erscheint gelb, einer aus Rot und Blau wird bei der Drehung zu Violett. Verwendet man alle Farben des Regenbogens, so entsteht Grauweiß oder Weiß. Man spricht in diesem Fall von sogenannter „additiver Farbmischung“. Das bedeutet, dass mehrere Farbreize zusammenkommen und sich überlagern.

Das Experiment wurde uns von der ARGE KIWI zur Verfügung gestellt. Die alleinige Verantwortung liegt bei der ARGE KIWI. Die ARGE KIWI bietet Workshops und Fortbildungen für Schulen und Kindergärten an.