Einfach erklärt: Was ist in Villach passiert?

Einfach erklärt: Was ist in Villach passiert?

Am Samstag passierte in der Kärntner Stadt Villach etwas Furchtbares: Ein Mann tötete einen Burschen und verletzte mehrere Menschen. Wie es dazu kommen konnte.

Villach: Die Menschen haben viele Kerzen aufgestellt
Villach: Die Menschen haben viele Kerzen aufgestellt
Weichselbraun

In der Innenstadt von Villach stehen brennende Kerzen. Blumen liegen dort auf dem Asphalt. Am Samstag ist hier nämlich eine fürchterliche Tat passiert. Ein Mann aus Syrien hat einen 14-jährigen Burschen auf der Straße getötet und fünf weitere Menschen schwer verletzt. Er wurde von der Polizei festgenommen.

Die Polizei und das Innenministerium haben nun herausgefunden, dass der Syrer ein Anhänger des IS (sprich: i ess) ist. Das ist eine Gruppe, die einen islamischen Staat errichten möchte, in dem alle nach besonders strengen islamischen Regeln leben sollen. Die Gruppe wendet für dieses Ziel Gewalt an. Viele sprechen jetzt davon, dass der junge Mann vom IS „radikalisiert“ war.

Was bedeutet Radikalisierung?

Radikalisierung bedeutet, dass jemand für extreme Ansichten und Ideen begeistert wird. Die Anhänger des IS sagen zum Beispiel, dass alle Menschen, die keine Moslems sind, schlecht sind und kein Recht auf ihr Leben haben. Sie werten alle anderen ab und sagen, nur ihre eigenen Ansichten seien die richtigen. Sie sind sogar dafür bereit, ihre Ansichten, Pläne und ihren Glauben mithilfe von Gewalt durchzusetzen.

Wenn Nachrichten Angst machen

Gerade gibt es viele schlimme Meldungen im Fernsehen, den Zeitungen und im Internet. Diese Bilder machen vielen Menschen Angst. Dir vielleicht auch. Das ist ganz verständlich. Wenn etwas passiert, das neu oder mit Gewalt oder mit Zerstörung verbunden ist, dann haben Menschen oft automatisch Angst. Das ist ein ganz natürliches Gefühl, das auftritt.

Rede darüber!

Wenn du Angst hast, hilft es, darüber zu reden, zum Beispiel mit deinen Eltern, anderen Verwandten, Lehrern oder jemandem, dem du vertraust. Wenn man gut über eine Situation Bescheid weiß, wird sie weniger beängstigend. Frag einfach nach. Und hör erst damit auf, wenn du auch alles verstanden hast.

Hilfe von Profis

Es gibt auch Profis, die dich gerne beraten. Unter der Telefonnummer 147 von Rat auf Draht kannst du zum Beispiel rund um die Uhr anrufen und über deine Angst reden. Wenn du nicht so gerne telefonierst, kannst du dort auch online im Internet Fragen stellen. Die Hilfe kostet auch nichts.

Abdrehen und ausschalten

Du musst all diese Nachrichten nicht lesen oder anschauen, auch nicht, wenn du sie von Freunden auf dein Handy geschickt bekommst. Sag einfach „Stopp!“. Wenn dir alles zu viel wird, dann leg das Handy zur Seite, dreh den Fernseher ab und mache etwas ganz anderes.

Du brauchst jemanden zum Reden? Die kostenlose Beratung „Rat auf Draht“ hilft dir. Und zwar rund um die Uhr unter der Telefonnummer 147 (ohne Vorwahl).

Montag bis Freitag von 18 bis 20 Uhr kannst du auf der Website von „Rat auf Draht“ Beratern schreiben. Das ist die Adresse: www.rataufdraht.at

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