Eichenprozessionsspinner: Was krabbelt da am Baum?

Eichenprozessionsspinner: Was krabbelt da am Baum?

Hunderte Raupen auf einem Haufen am Baum: Jetzt ist die Zeit der Eichenprozessionsspinner. Warum diese Insekten Menschen krank machen können.

Die Nester der Eichenprozessionsspinner können bis zu einen Meter lang werden
Foto: Adobe Stock
Die Raupen sind sehr gesellig. Sie gehen in Gruppen von 20 bis 30 Raupen im „Gänsemarsch“ auf Nahrungssuche
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Feine Härchen, die durch die Luft wirbeln: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind geschlüpft und mit ihnen viele Probleme. Denn die Haare der Raupe können beim Menschen Allergien auslösen. Das funktioniert so: Die Haare brechen von der Raupe ab. Der Wind trägt sie durch die Luft und kommt so zu den Menschen. Dort landen die Haare entweder auf der Haut oder sie werden eingeatmet. Wer allergisch ist, bekommt oft einen sehr starken Juckreiz auf der Haut oder im Hals oder auch Hautausschläge.

In Wien hat es im vergangenen Jahr eine Unzahl von Eichenprozessionsspinner-Raupen gegeben. Die Rede war sogar von einer „Invasion“, was so viel wie „Eindringen“, „Einmarsch“ bedeutet. Wie schlimm es heuer wird, wissen die Fachleute noch nicht genau. Die ersten Raupen wurden aber schon auf Eichen gesichtet.

Bäume in Gefahr

Nicht nur für Menschen können die Eichenprozessionsspinner unangenehme Folgen haben. Die Raupen lieben nämlich Eichen. Befallene Bäume werden oft bis zum letzten Blatt kahl gefressen. In den Wiener Parks stehen rund 3000 Eichen. Ein gefundenes Fressen für die Insekten. Damit die Bäume geschützt sind, wurden bereits ein paar Vorkehrungen getroffen. Dazu wird ein natürliches Gift auf die Bäume aufgetragen. Die Raupen sterben dadurch, und zwar, noch bevor sie die Härchen bilden.

Steckbrief: Eichenprozessionsspinner

  • Wenn der Eichenprozessionsspinner fertig entwickelt ist, wird er zum Falter. Er wird etwa 35 Millimeter groß.

    So sieht der Falter aus
    Foto: Imago
  • Entwicklung: Jeder Falter legt ungefähr 200 Eier. Meist werden sie in Eichen abgelegt. Anfang Mai schlüpft aus dem Ei die fertige Jungraupe. Die Raupen machen bis zu sechs verschiedene Entwicklungsstadien durch.
  • Aussehen der Raupen: dunkle, breite Linie am Rücken, samtige Härchen
  • Zusammenleben: Die Raupen sind sehr gesellig. Sie gehen in Gruppen von 20 bis 30 Raupen im „Gänsemarsch“ auf Nahrungssuche. Deshalb heißen sie auch Prozessionsspinner. Eine Prozession ist ein feierlicher Umzug, ein Festzug. Die Nester der Raupen können bis zu einen Meter lang werden.
  • Natürliche Feinde: Singvögel, Puppenräuber, Raubwanzen, Wespen

Was sind Allergien?

Das Immunsystem ist die Gesundheitspolizei unseres Körpers. Sie schützt unseren Körper vor Keimen, Viren und Bakterien, die uns krank machen. Bei Menschen, die an einer Allergie leiden, kämpft das Immunsystem aber auch gegen harmlose Eindringlinge, wie etwa gegen Blütenpollen, Tierhaare, Bienengift. Oder gegen bestimmte Lebensmittel, wie zum Beispiel Milch, Äpfel oder Nüsse. Das Immunsystem denkt, dass auch diese Stoffe gefährlich sind. Stoffe, die eine Allergie auslösen, nennt man Allergene.

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