Morsealphabet: Die SMS aus der Vergangenheit

Morsealphabet: Die SMS aus der Vergangenheit

Dank WhatsApp sind Nachrichten blitzschnell am Ziel. Diese Möglichkeit hatten unsere Urur- und Urgroßeltern noch nicht. Doch auch in der Vergangenheit schrieben die Menschen SMS – ganz ohne Handy. Und zwar mit dem sogenannten Morsealphabet.

Das Morsealphabet
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Der Vorvorgänger der SMS: Vor 176 Jahren schickte Samuel Morse (sprich: semjuäl mors) sein erstes Telegramm
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Mit WhatsApp eine Nachricht zu verschicken, ist einfach: tippen, senden – und fertig! Aber das war nicht immer so. Denn die SMS gibt es erst seit rund 25 Jahren. Deine Urur- und Urgroßeltern mussten aber nicht auf Nachrichten verzichten. Denn vor beinahe 176 Jahren, also lange bevor es überhaupt Handys gab, verschickten die Menschen schon erste Nachrichten. Dafür nutzten sie die Erfindung des US-Amerikaners Samuel Morse: das Morsealphabet und den Telegrafen.

Samuel Morse verschlüsselte Buchstaben und Zahlen mithilfe von Punkten und Strichen. Er entwickelte also so etwas Ähnliches wie eine Geheimsprache. Eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Postamt, auch Telegrafisten genannt, gaben die Morsezeichen mit einer Taste auf dem Telegrafen ein. Über lange Kabel erreichten diese Signale den Empfänger. Dort wurden sie als Punkte und Striche auf Papier aufgezeichnet. Ein eigener Übersetzer ersetzte diese Zeichen wieder durch Buchstaben. Fertig war die Nachricht, auch Telegramm genannt, die es nun vom Postamt bis zum Empfänger nicht mehr weit hatte.

Zeit sparen

Für die Menschen war das Telegramm eine große Erleichterung. Zuvor musste man nämlich länger auf Briefe warten, die von Poststelle zu Poststelle gebracht werden mussten. „Briefe waren damals bis zu zehn Tage unterwegs. Manchmal sogar länger“, erzählt Katharine Sarikakis. Sie ist Professorin an der Universität Wien und Expertin für Medien. Das Telegramm sparte von nun an Zeit – zwei Stunden dauerte es, bis eine Nachricht beim Empfänger ankam. Das hat vor allem drei Bereiche beeinflusst: Kriege, die Wirtschaft und die Welt der Medien. „Plötzlich waren Nachrichten echte Neuigkeiten.“

Telegramme waren beliebt, aber nicht für alle zugänglich. Diese neue Technologie kostete nämlich viel Geld. Deshalb versuchten die Menschen, so kurze Nachrichten wie möglich zu verschicken. Dafür verwendeten sie Abkürzungen. Ein Bedürfnis, das bis heute geblieben ist. Denn auch Emojis (sprich: imodschis) sind ein Weg, Nachrichten zu verkürzen.

Welttag des Briefeschreibens

Gut zu wissen: Am 1. September findet der Welttag des Briefeschreibens statt. Der Australier Richard Simpkin hat den Welttag des Briefeschreibens 2014 ins Leben gerufen. Briefe werden heutzutage nur noch selten geschrieben – schon gar nicht mit der Hand – und verschickt. Wenn doch, dann gibt es meist einen Anlass. Handgeschriebene Briefe gibt es noch zum Geburtstag. Auch Liebesbriefe werden noch oft mit der Hand auf echtem Papier verfasst.

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