Moore: Die grüne Schatzkammer der Natur in Gefahr
Vom Ort der Furcht zur Fundgrube für seltene Tiere und Pflanzen: Moore sind ein einzigartiger Lebensraum – und immer mehr vom Austrocknen bedroht.
Das Moor ist ein geheimnisvoller Ort. Viele Gruselgeschichten von früher erzählen von Geistern, die sich dort angeblich tummeln sollen. Heute weiß man: alles nur Schauermärchen. Wahr ist hingegen, dass Moore zurecht so eine große Faszination auf uns ausüben. Der Boden, auch Torf genannt, ist nämlich ständig nass – fast so wie bei einem vollgesogenen Schwamm „quatscht“ es bei jedem Schritt. Bestimmte Tier- und Pflanzenarten fühlen sich unter diesen Umständen besonders wohl.
Warum Moore so wichtig sind
- Umweltschützer. Das Moor speichert sogenanntes CO2, das entsteht, wenn Kohle, Öl oder Gas verbrannt werden. Es ist schädlich und trägt dazu bei, dass es auf der Erde immer wärmer wird.
- Seltene Besucher. In der Natur hängt alles miteinander zusammen. Zum Beispiel: Der „Goldene Scheckenfalter“ lebt von einer Pflanze namens „Teufelsabbiss“. Verschwindet also das Moor mit seinen Pflanzen, verschwindet auch dieser Falter.
Warum Moore verschwinden
Lange dachte man, das Moor sei nutzlos. Deshalb haben es die Menschen austrocknen lassen. Danach wurde der Torf abgebaut, verbrannt und zum Beispiel als Dünger verwendet. Das Problem: „Mit den Mooren sind auch die Tier- und Pflanzenarten weniger geworden, die sich an diese besonderen Lebensräume angepasst haben“, sagt Oliver Gebhardt von der Österreichischen Naturschutzjugend. Heute sollen bereits 90 Prozent der ursprünglichen Moore in Österreich zerstört sein. 9 von 10 Moore gibt es also nicht mehr.
Das kann getan werden
Doch es gibt auch Projekte, die dabei helfen sollen, Moore wiederherzustellen. Die Naturschutzjugend Steiermark besitzt etwa große Moorflächen beim Ödensee. „Dabei ist auch eine Fläche, auf der früher Torf abgebaut und Fichten gepflanzt wurden“, so Gebhardt. Diese Fläche soll wieder zum Moor werden, indem die Fichten gefällt werden. Freiwillige Helfer räumen dann die liegen gebliebenen Äste und Stämme weg. Später wird die Fläche mit Wasser geflutet. „So können dann wieder Moorpflanzen wachsen“, sagt Gebhardt.
Wie ein Moor entsteht
Grundsätzlich besteht der Boden eines Moores aus abgestorbenen Pflanzenteilen. Diese Teile stammen von Blättern oder Wurzeln. Doch nicht alle Moore sind gleich. Manche werden durch Regen mit Wasser versorgt. Andere Moorgebiete beziehen ihr Wasser wiederum aus dem Untergrund, weil an dieser Stelle etwa zuvor ein See war.
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