Delfine: „Geheimagenten“ mit Flossen

Delfine: „Geheimagenten“ mit Flossen

Zwei Delfine haben den Menschen in Venedig einen Besuch abgestattet. Was kaum jemand weiß: Die Meeressäugetiere sind so klug, dass sie sogar Spione werden können.

Define leben in sogenannten Schulen zusammen
Foto: Adobe Stock

Das kommt nicht alle Tage vor: Am Wochenbeginn wurden zwei Delfine in der Lagune Venedigs in Italien gesichtet. Die beiden Tiere schwammen am Eingang zum bekannten Canal Grande ganz nahe an den Markusplatz heran. Der Markusplatz ist ein sehr bekannter Platz in Venedig. Weil es so selten ist, dass dort in Sichtweite Delfine auftauchen, wurden sie von den Menschen dort gefilmt. Das Video macht derzeit seine Runden in den sozialen Netzwerken.

Dass sich die Tiere so nah an den Markusplatz heranwagen, könnte auch mit Corona zusammenhängen. Wie das? Durch die Coronakrise gibt es viel weniger Besucherinnen und Besucher in Venedig. Normalerweise besuchen Millionen Menschen jährlich die Stadt. Da derzeit wegen Corona viel weniger Menschen reisen können, fahren auch in Venedig auf dem Wasser weniger Schiffe. Es ist also im Wasser und an den Ufern viel ruhiger.

Delfine als Spione

Über Delfine gibt es ein paar spannende Dinge zu wissen: Delfine sind äußerst intelligente Tiere. Deshalb wurden sie in der Vergangenheit immer wieder vom Militär als Geheimagenten eingesetzt. Taucher haben den Delfinen beigebracht, wie man Schiffe schützt und Gegenstände wie Minen auf dem Meeresgrund findet.

Delfine sind nicht nur besonders kluge Tiere. Diese Meeressäuger sind auch gesellig und leben in Gruppen, sogenannten Schulen, zusammen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Nahrung, am liebsten nach Krebsen und kleinen Fischen. Sobald sie einen Schwarm Fische aufgespürt haben, übernimmt jedes Gruppenmitglied eine bestimmte Aufgabe. Die einen bilden eine Mauer und die anderen treiben ihnen die Fische direkt in ihre Mäuler. Auch gegen ihre Feinde halten sie zusammen und greifen auch nur gemeinsam an. In einer gemeinsamen „Ramm-Aktion“ können Delfine sogar einen größeren Hai töten.

Plaudertaschen

Zirpen, pfeifen, knacken, grunzen, quietschen, knarzen: Delfine können mehr als 100 verschiedene Laute von sich geben. Forscher glauben, dass langsame Klicklaute und hohes Pfeifen ein Zeichen für Zufriedenheit sind. Mit scharfem oder tiefem Kreischen zeigen sie, dass sie sich ärgern. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Delfine ihre „Sprache“ nutzen, um sich innerhalb der Gruppe auszumachen, wie sie gemeinsam jagen. Herausgefunden haben Forscher inzwischen auch, dass jeder „Große Tümmler“ (das ist eine Delfinart) einen eigenen Erkennungspfiff hat, den die anderen lernen. Wenn ihm jemand aus der Gruppe etwas mitteilen möchte, kann er ihn mit diesem speziellen Pfiff ansprechen.

Steckbrief:

Eine große Familie: Delfine sind Zahnwale. Es gibt ungefähr 40 verschiedene Delfinarten.
In allen Farben und überall: Diese Meeressäuger können weiß, perlfarben, rosa, braun, grau, blau oder schwarz sein und leben in allen Weltmeeren. Es gibt aber auch Flussdelfine, die sich in Flüssen in den Tropen tummeln.
Schnelle Schwimmer: Delfine haben die ideale Körperform, um sich im Wasser fortzubewegen. Auf kurzen Strecken erreichen sie Geschwindigkeiten bis zu 55 Kilometer pro Stunde.
Abtauchen: Wenn sie jagen, können Delfine bis zu 300 Meter tief tauchen und bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben. Die meisten Tauchgänge dauern aber weniger lange.
Auftauchen: Weil diese Meeressäugetiere Lungen wie wir Menschen haben, müssen sie regelmäßig auftauchen, um durch die Atemöffnung oben am Kopf Luft zu holen.

Hier kannst du das Video von den beiden Delfinen sehen:

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