Weihnachtsinsel-Krabbe: Das große Krabbeln

Das große Krabbeln

Abmarsch! Alle Jahre wieder wandern Tausende Krabben quer über die Weihnachtsinsel. Dieses Naturschauspiel gilt als weltweit einzigartig. Warum es die knallroten Panzerträger Richtung Meer zieht.

Acht Beine, zwei Scheren und ein tellergroßer Körper: Landkrabben gibt es weltweit nur an einem Ort, und zwar auf der Weihnachtsinsel
Foto: Imago
Straßensperren sollen die kleinen Wanderer vor Autos schützen
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Nanu, was ist denn hier los? Jedes Jahr im Dezember wird die australische Weihnachtsinsel in ein leuchtendes Rot getaucht. Der Grund sind ganz besondere Landkrabben, die es sonst nirgendwo auf der Welt zu finden gibt außer hier. Eigentlich verstecken sie sich im Regenwald und leben dort in dunklen Höhlen. Sie sind Vegetarier und fressen hauptsächlich Blätter und Früchte. Beginnt im Dezember jedoch die Regenzeit, planen die Krabben einen Ausflug zum Strand, um sich dort zu paaren. Dafür müssen sie zuerst aber eine lange Reise zurücklegen. Steile Klippen, Wurzeln und hohe Hauswände – das alles ist für die tellergroßen Krebstiere kein großes Hindernis. Sie haben zwei Scheren und acht Beine, mit denen sie sich seitwärts gut fortbewegen können. Wie sie aus dem Wald heraus und den schnellstmöglichen Weg ans Meer finden, wissen aber selbst Forscher nicht so genau.

Alarmstufe Rot

Die Wanderung der Krabben dauert zwischen ein und drei Wochen. Dabei begeben sie sich aber immer wieder in Lebensgefahr. Bei der Überquerung von Straßen kommt es nicht selten zu Zusammenstößen mit Autos. Deshalb errichten mittlerweile manche Menschen Straßensperren, indem sie Zäune aufstellen. Auch Brücken und Unterführungen wurden eigens für die kleinen Wanderer gebaut. Die Weihnachtsinsel-Krabben haben aber noch ein ganz anderes Problem, nämlich die sogenannten Gelben Spinnerameisen. Diese kleinen Tierchen wurden vor einigen Jahren versehentlich aus Afrika eingeschleppt und versprühen ein Gift, das den friedlichen Krabben die Augen und das Maul verätzt. Das kostet viele Krabben das Leben. Experten zeigen sich deshalb besorgt. Die Krebstiere sind wichtig für die Weihnachtsinsel. Man nennt sie nämlich auch „Gärtner des Waldes“, weil sie den Boden aufbereiten und dadurch bestimmen, welche Pflanzen wachsen. Sollten die gepanzerten Krebstiere aussterben, würde sich auf der Insel die Natur unvorhersehbar verändern. Und das könnte schlussendlich auch für die Inselbewohner zum Problem werden.

Hier kannst du sehen, wo die Weihnachtsinsel liegt:

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