Aufregung im Zoo: Hier leidet ein Vogel für Likes
In einem Zoo in den USA durften Besucher einen Kiwi streicheln. Darüber waren die Menschen in Neuseeland so verärgert, dass sie dem Zoo eine Beschwerde geschickt haben.
Wenn es um den Kiwi geht, kennen die Menschen in Neuseeland keinen Spaß. Für die Neuseeländer ist der Kiwi nämlich ein ganz besonderer Vogel, der viel Schutz braucht. Daher haben sie ihn nicht nur zu ihrem Wappentier gemacht, sondern achten auch darauf, dass es möglichst viele davon gibt.
Ein scheuer Nachtvogel
In der freien Natur lebt der Kiwi nur in Neuseeland. In einigen anderen Ländern wird er in Tiergärten gehalten, wie zum Beispiel in einem Zoo in Miami (USA). Doch dort wurde bis jetzt weniger darauf geachtet, dass dieser Vogel ein gutes Leben hat. Ganz im Gegenteil: Für 18 Euro durften die Besucher ein Selfie mit dem Kiwi machen und ihn auch streicheln. Dafür wurde der Kiwi stundenlang mit einer hellen Lampe angestrahlt.
Für dieses Tier ist das aber ganz furchtbar: Denn Kiwis sind nicht nur besonders scheu, sondern meiden auch das Tageslicht. Tagsüber schlafen sie in Höhlen, die sie in der Erde graben. Sie kommen erst wieder raus, wenn es draußen dunkel ist und suchen dann nach Nahrung. Hunde und Katzen machen gerne Jagd auf Kiwis, daher gehört inzwischen auch dieser Vogel zu den gefährdeten Arten.
Kein Spielzeug
Nachdem ein Video mit dem Kiwi in Miami ins Internet gestellt wurde, waren viele Menschen in Neuseeland so verärgert, dass sie dagegen protestierten. Sie stellten ein Beschwerdeschreiben ins Internet. In diesem Schreiben stand: „Er wurde gezähmt und ist vier Tage die Woche hellem Neonlicht ausgesetzt, wird von Dutzenden Fremden angefasst, an seinen empfindlichen Schnurrhaaren gestreichelt, ausgelacht und wie ein Spielzeug zur Schau gestellt. Kiwis sind unsere kostbaren Schätze, nicht Amerikas Spielzeug.“
Der Zoo hat auf diese Beschwerde sofort reagiert und sich bei den Neuseeländern entschuldigt. Es wurde auch versprochen, dem Kiwi im Zoo so zu halten, um ihn ein gutes Leben zu ermöglichen. Also kein Streicheln, keine Selfies mit Besuchern, keine hellen Lampen. Ab jetzt soll der Vogel auch im Zoo in Miami so leben können, wie er das in der Natur kann. Das heißt: Wer einen echten Kiwi sehen möchte, muss in der Nacht den Zoo besuchen.
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