Archäologie: Was sich in der Erde verbirgt
Dank Menschen wie Bernhard Schrettle wissen wir viel über das Leben von früher. Denn als Archäologe gräbt er nach Fundstücken aus der Vergangenheit.
Ein paar tiefe Löcher im Boden – das ist der Arbeitsplatz von Bernhard Schrettle. Als Archäologe ist es sein Job, sich dreckig zu machen, in der Erde zu buddeln und wertvolle Dinge auszugraben. Bei ihren Grabungen finden Archäologen die verschiedensten Dinge: Tonscherben, Knochen, alte Waffen und Werkzeuge, Münzen oder sogar Überreste alter Häuser.
Kann man also sagen, dass Bernhard Schrettle ein Schatzgräber ist? Nein, aber so ähnlich: „Archäologen sind Wissenschaftler, die mehr über das Leben der Menschen in früheren Zeiten herausfinden wollen“, sagt Schrettle. Wie haben diese Menschen gekocht, gekämpft oder gearbeitet? Die ausgebuddelten Gegenstände können dabei helfen, Antworten auf diese Fragen zu finden. Für Wissenschaftler sind diese ausgegrabenen Dinge also sehr wertvoll – fast wie ein echter Schatz.
Echter Glücksgriff
Erst letztes Jahr ist Bernhard Schrettle gemeinsam mit seinem Team ein echter Glücksgriff gelungen. Sie haben die sogenannten Boischen Goldmünzen gefunden. Bei einer Grabung am Frauenberg bei Leibnitz (Steiermark) konnten sie zwei Goldmünzen aus der Erde holen. Darauf sind die griechischen Göttinnen Pallas Athene und Nike abgebildet. Die Münzen
sollen rund 2200 Jahre alt sein.
Woher wissen Archäologen, wo sie graben müssen?
Archäologen graben oft deshalb, weil sie es müssen. Zum Beispiel, weil eine neue Straße oder ein Haus gebaut wird. Bevor die Bauarbeiten beginnen, untersuchen Archäologen die Erde,damit nichts Wertvolles verloren geht. Viele Dinge werden
also zufällig gefunden.
Buddeln Archäologen mit Schaufeln?
Damit Archäologen die Dinge heil aus der Erde rausbekommen, gibt es speziellesWerkzeug. Mit einer Archäologenkelle legt man die Gegenstände zuerst frei. Den Dreck entfernt Bernhard Schrettle mit einem Staubsauger –„der sehr oft verstopft“ist, scherzt er. Archäologen arbeiten sehr vorsichtig, damit nichts aus Versehen beschädigt wird. Dass Archäologen den ganzen Tag
in Erdlöchern verbringen, ist allerdings ein Irrglaube. Archäologen verbringen zum Beispiel viel Zeit im Labor, wo sie ihre Fundstücke untersuchen. Außerdem lesen sie viel in Büchern über die Menschen von früher.