Abgehoben, um Mädchen Mut zu machen

Abgehoben, um Mädchen Mut zu machen

Einmal um die Welt: Eine 19-Jährige will einen Weltrekord brechen und damit Mädchen die Welt der Naturwissenschaften näherbringen.

Drei Monate lang wird Zara sehr viel Zeit in der Luft verbringen
Foto: Imago
Dieses Ultraleichtflugzeug ist eines der schnellsten Flugzeuge der Welt – damit ist Zara unterwegs
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Vergangene Woche war es so weit: Die 19-jährige Zara Rutherford ist zu einem Flug rund um die Welt aufgebrochen. Start war in Belgien. In drei Monaten, genau am 4. November, will die junge Pilotin wieder dort landen. Dazwischen liegen viel Zeit in den Lüften und 90 Stopps auf der Erde.

Neuer Weltrekord?

Gelingt ihr das Vorhaben, so wäre Zara die jüngste Frau der Welt, die diesen Flug allein unternommen hat. Zurzeit wird der Rekord von der US-Amerikanerin Shaesta Waiz gehalten. Sie hat mit 30 Jahren allein den Planeten umflogen.

Hoch hinaus

Zara will nicht nur den Rekord brechen. Sie will auch auf etwas Wichtiges aufmerksam machen, nämlich darauf, dass es noch immer große Unterschiede zwischen Mädchen und Buben gibt. Vor allem, wenn es um die Berufswahl geht. Mit ihrem Projekt hofft Zara, mehr Mädchen für die Naturwissenschaft und den Luftverkehr begeistern zu können. Die 19-Jährige unterstützt im Rahmen ihres Rekordversuchs zwei Projekte, die sich für mehr Mädchen in der Naturwissenschaft einsetzen: „Dreams Soar“ (Projekte für Mädchen in der Luftfahrt) und „Girls Who Code“ (Projekte für Mädchen und Technik). Wenn Zara ihre Weltreise beendet hat, will sie selbst Informatik und Elektroingenieurwesen studieren, um später einmal Astronautin zu werden.

In die Wiege gelegt

Das Fliegen wurde der 19-Jährigen in die Wiege gelegt. Das bedeutet, dass sie von Kindheit an damit zu tun hatte. Ihre Mutter ist Pilotin, ebenso wie der Vater. Mit nur 14 Jahren lernte Zara selbst ein Flugzeug zu steuern. „In dem Moment, in dem ich abhebe, vergesse ich alles andere“, erzählte Zara wenige Tage vor dem Start ihrer Weltreise.

Klima und Corona

Auf ihren Stopps will die 19-Jährige ein gutes Vorbild sein und regelmäßig Covid-Tests machen. „Das Letzte, was ich will, ist, Covid um die Welt schleppen.“
Und wie lässt sich das Fliegen mit dem Klimaschutz vereinbaren? Flugscham, also sich dafür zu schämen, dass man fliegt, kennt auch Zara. Schließlich wird beim Fliegen viel umweltschädliches Treibhausgas (Kohlendioxid) freigesetzt. Damit sie das ausgleichen kann, lässt Zara für mehrere Hundert Euro Bäume pflanzen. Bäume nehmen schädliches Kohlendioxid auf und erzeugen lebenswichtigen Sauerstoff. „Ich will nicht sagen, dass ich dem Klima helfe“, sagt sie. „Aber ich versuche, meinen ökologischen Fußabdruck so weit wie möglich zu reduzieren.“

Gut zu wissen: Das Leichtflugzeug, in dem Zara ihren Flug unternimmt, verbraucht auf der gesamten Weltumrundung etwa so viele schädliche Stoffe (Emissionen) wie eine Passagiermaschine in zehn Minuten. Als „Passagiere“ bezeichnet man Reisende in der Bahn, auf einem Schiff oder eben in einem Flugzeug. Passagiermaschinen sind also Flugzeuge, mit denen die Menschen reisen, wenn sie in den Urlaub oder aus beruflichen Gründen fliegen.

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