Belarus: Warum es für das Land Strafen hagelt

Belarus: Warum es für das Land Strafen hagelt

Ein Flugzeug wurde in Belarus vom Präsidenten zum Landen gezwungen. Warum das so ist und welche Folgen das jetzt für das Land hat.

Alexander Lukaschenko herrscht schon seit 26 Jahren in Belarus
Foto: Imago
Viele Menschen gehen auf die Straße und fordern, dass Roman Protassewitsch freigelassen wird
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Belarus ist ein Land im Osten von Europa. Viele kennen es auch unter dem Namen Weißrussland. Am Wochenende wurde dort ein Flugzeug der Ryan Air (sprich: raiän är) dazu gezwungen, in der Hauptstadt Minsk zu landen. Das Flugzeug war auf dem Weg von Athen in Griechenland nach Vilnius in Litauen gewesen.

Kampfflugzeug im Einsatz

Der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, hatte angeordnet, dass das Flugzeug landen müsse. Er hat ein Kampfflugzeug in die Luft geschickt und das Flugzeug zum Landen gezwungen. Das passierte unter dem Vorwand, dass es an Bord des Flugzeuges eine Bombe gebe. Das stimmte allerdings nicht.
An Bord war keine Bombe, dafür aber ein Journalist (sprich: schornalist) namens Roman Protassewitsch. Dieser Journalist kritisiert Alexander Lukaschenko immer wieder. Er ist ein politischer Gegner des Präsidenten. Er schreibt zum Beispiel über verbotene Geschäfte des Präsidenten, über die Verletzungen der Menschenrechte und Polizeigewalt im Land. Deshalb hat ihn der Präsident von Belarus festnehmen lassen.

Strafen für Belarus

Viele Politikerinnen und Politiker aus verschiedenen Ländern sind schockiert. Sie sagen, dass diese Handlung bestraft werden müsse. Die Chefin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, zum Beispiel sagt, dass das Vorgehen „unverschämt“ und „illegal“, also unerlaubt, sei. Die Europäische Union (EU) hat Belarus jetzt deshalb bestraft. Flugzeuge aus dem Land dürfen nicht mehr durch den Luftraum der EU fliegen. Sie dürfen auch nicht mehr auf Flughäfen in der EU starten und landen. In der Fachsprache heißen solche Strafen „Sanktionen“.
Warum ist diese Strafe ein wichtiges Zeichen? Wenn man etwas wie das, was in Belarus passiert ist, ohne Folgen lässt, dann ist kein Journalist und keine Journalistin mehr sicher. Journalistinnen und Journalisten müssten noch mehr Angst haben, für ihre Arbeit verfolgt und ins Gefängnis gesteckt zu werden. Viele Politikerinnen und Politiker aus der ganzen Welt fordern, dass Roman Protassewitsch freigelassen wird.

Was ist in Belarus los?

Im vergangenen Sommer hat es in Belarus eine Präsidenten-Wahl gegeben. Lukaschenko soll bei der Wahl getrickst haben: Er soll die Ergebnisse gefälscht haben und hat sich zum Präsidenten erklärt. Präsident ist er jetzt schon seit 26 Jahren. Tausende Menschen protestieren und demonstrieren deswegen immer wieder gegen Lukaschenko und seine Regierung. Sie fordern Neuwahlen. Es gibt immer wieder Verhaftungen. Menschen, die Lukaschenko kritisieren, werden verhaftet oder bedroht und auch geschlagen oder misshandelt. Politiker der Europäischen Union sagen, die Wahl war gefälscht. Die EU erkennt Lukaschenko nicht als Präsidenten an und hat Belarus deshalb schon einmal bestraft. Firmen aus dem Land dürfen zum Beispiel keine Geschäfte mehr mit der EU machen.

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