Pippi Langstrumpf ist seit 80 Jahren ein Star

Pippi Langstrumpf ist seit 80 Jahren ein Star

Frech, mutig und eine echte Heldin: 1945 erschien in Schweden das erste Buch über Pippi Langstrumpf. Wie die berühmte Schriftstellerin Astrid Lindgren ihre Geschichte erfunden hat.

Pippi Langstrumpf mit ihren besten Freunden Tommy und Annika
Imago

Wer kennt Pippi Langstrumpf nicht? Das freche Mädchen aus Schweden mit den roten Zöpfen, das allein in ihrer kunterbunten Villa lebt. Ohne Eltern, aber dafür mit einem Pferd namens Kleiner Onkel und einem Affen namens Herr Nilsson. Vor genau 80 Jahren erschien das erste Pippi-Langstrumpf-Buch.

Die Erfinderin der Geschichte über Pippi Langstrumpf ist die berühmte Schriftstellerin Astrid Lindgren. Sie hat unter anderem auch „Michel aus Lönneberga“, „Wir Kinder aus Bullerbü“ und „Ronja Räubertochter“ geschrieben.

Eine Gute-Nacht-Geschichte

Die Geschichte über Pippi dachte sich Astrid Lindgren eigentlich als Gute-Nacht-Geschichte für ihre Tochter aus. Das war im Jahr 1941. Ihre Tochter Karin war damals sieben Jahre alt und lag mit einer Lungenentzündung im Bett.

Wie so oft bat sie ihre Mama, ihr eine Geschichte zu erzählen. Und als die Mutter fragte, welche Geschichte Karin denn gerne hören würde, überlegte das Mädchen kurz, dachte sich einen Namen aus und sagte dann: „Erzähl mir von Pippi Langstrumpf.“

 Wilde Abenteuer

Astrid dachte sich an diesem Abend und an vielen weiteren Abenden danach Geschichten rund um das starke, rothaarige Mädchen aus. Denn Karin wollte von nun an nur Pippi-Geschichten hören. Also begann Astrid Lindgren, über ein wildes Mädchen mit Zöpfen zu erzählen, von ihren unglaublichen Abenteuern und ihrem Mut.

Die roten Haare und die Sommersprossen schaute sich Lindgren bei einer Schulfreundin ihrer Tochter ab. Dieses  Mädchen war auf Festen immer am wildesten. Ein Pferd auf der Veranda, das keinen Stall hat? Das gab es wirklich, und zwar bei den Nachbarn in der Nähe des Sommerhauses der Familie Lindgren.

So ist Pippi

Pippi ist neun Jahre alt. Ihr ganzer Name ist Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf. Pippi lügt manchmal, dass sich die Balken biegen. Wenn es sein muss, prügelt sie sich auch. In die Schule geht sie nicht, denn von „Plutimikation“ und anderen Dingen hält sie nicht viel.

Vom Erzählen zum Aufschreiben

Anfang 1944 rutschte Astrid Lindgren auf einem eisglatten Gehweg in Stockholm aus. Sie verstauchte sich den Knöchel und musste im Bett bleiben. Um sich die Zeit zu vertreiben, schrieb sie die Pippi-Geschichten auf. Sie wollte sie ihrer Tochter zum zehnten Geburtstag schenken.

Ein Jahr später schickte Astrid das Manuskript an einen Stockholmer Verlag. Es war ein Preisausschreiben. Lindgrens Geschichte landete auf dem ersten Platz. Kurz nach Kriegsende 1945, also vor 80 Jahren erschien in Schweden das erste Buch über Pippi Langstrumpf.

Nicht alle waren begeistert

Die meisten Menschen waren von der Geschichte über das rothaarige, freche Mädchen begeistert. Doch nicht alle. Einige Lehrerinnen und Lehrer fanden Pippi zu wild. Sie meinten, Kinder könnten sich schlechte Dinge von Pippi abschauen. Aber das Buch wurde trotzdem ein Riesenerfolg. Astrid Lindgren schrieb zwei weitere Pippi-Bücher.

Bis heute erfolgreich

Heute sind die Pippi-Bücher in 80 Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt. Kinder auf der ganzen Welt kennen das rothaarige Mädchen. Und das alles begann mit einer Geschichte für ein krankes Mädchen

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