Warum es ab jetzt früher dunkel wird

Warum es ab jetzt früher dunkel wird

Der 22. September ist ein besonderer Tag: Tag und Nacht sind fast gleich lang. Für Astronomen ist das der Moment, an dem der Herbst beginnt.

Halb beleuchtete Erde im Weltall – Tag- und Nachtseite sind gleich groß, wie zur Tagundnachtgleiche.
So sieht die Erde zur Tag-und-Nacht-Gleiche aus: Tag und Nacht sind fast gleich lang.
NASA / JPL-Caltech

Die Tage, wo es draußen lange hell ist, sind endgültig vorbei. Das liegt aber nicht daran, dass die Sonne schwächer wird, sondern daran, wie die Erde um die Sonne kreist und dass sie dabei ein bisschen schräg steht.

Und diese Schräglage der Erde sorgt für einen ganz besonderen Tag im Jahr: Die Tag-und-Nacht-Gleiche, die heuer am 22. September stattfindet. An diesem Tag sind Tag und Nacht fast gleich lang. Das heißt: An vielen Orten auf der Welt scheint die Sonne ungefähr zwölf Stunden, und es ist ungefähr zwölf Stunden dunkel.

Herbstbeginn

Danach beginnt bei uns der Herbst. Zumindest aus der Sicht der Astronominnen und Astronomen. Sie erforschen das Weltall und können ganz genau sagen, wann die Erde an einer bestimmten Stelle auf ihrer Bahn um die Sonne steht. Für sie beginnt mit dem 22. September der sogenannte astronomische Herbst.

Für die Wetterforscher beginnt der Herbst am 1. September, ganz egal, wie die Erde gerade zur Sonne steht.

Tag-und-Nacht-Gleiche

Aber bleiben wir beim 22. September. An diesem Tag steht die Sonne genau über dem Äquator. Der Äquator ist die Linie, die unseren Planeten in eine Nord- und eine Südhälfte teilt.

Wenn die Sonne genau über dem Äquator steht, bekommen beide Hälften der Erde fast gleich viel Sonnenlicht ab. Deshalb heißt dieser Tag auch Tag-und-Nacht-Gleiche.

Kurze Tage, lange Nächte

Die Forschenden können sogar ganz genau sagen, wann das heuer passiert: um exakt 12:44 Uhr.

Aber schon am nächsten Tag ändert sich das wieder. Die Nordhalbkugel, also dort, wo wir in Österreich leben, bekommt dann für die nächsten Monate weniger Sonnenlicht ab. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Das verändert auch die Natur: Die Blätter werden bunt und fallen von den Bäumen. Ein klares Zeichen dafür, dass es bei uns Herbst ist.

Lange Tage, kurze Nächte

Auf der Südhalbkugel ist das Gegenteil der Fall. Dort beginnt der Frühling. In Ländern wie Australien, Südafrika oder Argentinien wird es jetzt wärmer. Die Bäume bekommen neue Blätter und die Blumen beginnen zu blühen.

Wenn wir also im Dezember Weihnachten mit Schnee und kalten Temperaturen feiern, ist in Australien Sommer. Es ist heiß, die Menschen gehen zu Weihnachten an den Strand, sie grillen im Garten oder machen Picknicks im Park. Und dort trägt der Weihnachtsmann meistens auch eine Badehose.

Warum unsere Erde schräg steht

Dieser Wechsel zwischen warmen und kalten Monaten hat vor allem damit zu tun, dass unsere Erde nicht gerade im Weltall steht,  weil die Achse, um die sie sich dreht, leicht schräg ist.

Weil die Erde schräg steht, scheint die Sonne nicht das ganze Jahr über gleich auf alle Teile der Erde. Einmal bekommt die Nordhalbkugel mehr Sonnenlicht ab. Dann ist bei uns Sommer. Und ein halbes Jahr später bekommt die Südhalbkugel mehr Sonne. Dann ist bei uns Winter.

Die Jahreszeiten gibt es also nur, weil sich unsere Erde um eine schräge Achse dreht. Würde unser Planet ganz gerade stehen, wäre es überall auf der Welt das ganze Jahr über fast gleich hell und warm. Dann gäbe es keinen Frühling, Sommer, Herbst oder Winter.

Ein Kreislauf

Dieser Wechsel zwischen warmen und kalten Monaten passiert jedes Jahr aufs Neue. Nach dem Herbst kommt der Winter. Am 21. Dezember haben wir den kürzesten Tag des Jahres. Das nennt man Wintersonnenwende. Und schon am Tag danach wird es langsam wieder heller.

Im März gibt es die nächste Tag-und-Nacht-Gleiche: Am 20. März 2026 um 04:45 Uhr beginnt damit der astronomische Frühling. Und so geht der Kreislauf der Jahreszeiten weiter, Jahr für Jahr.

Die Jahreszeiten rund um den Globus

Europa und USA: Am 22. September beginnt der Herbst. Die Temperaturen sinken, die Blätter werden bunt und fallen ab. Bald wird es kälter.

Australien und Südafrika: Hier beginnt jetzt der Frühling. Die Temperaturen steigen, überall wachsen neue Blätter und Blüten. Die Menschen freuen sich auf wärmere Tage.

Am Äquator: In Ländern wie Brasilien, Kenia oder Thailand gibt es keine richtigen Jahreszeiten, so wie wir sie kennen. Dort ist es das ganze Jahr über heiß. Statt Sommer und Winter gibt es nur Regen- und Trockenzeiten.

Nordpol und Südpol: An den beiden Polen sind die Jahreszeiten extrem. Im Winter ist es dort monatelang dunkel und bitterkalt. Im Sommer scheint die Sonne Tag und Nacht, aber es bleibt trotzdem sehr kalt.

Je weiter ein Land vom Äquator entfernt liegt, desto stärker merkt man den Unterschied zwischen Sommer und Winter. In Norwegen zum Beispiel sind die Winter viel kälter und die Sommer viel kühler als bei uns in Österreich.

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