So schlau steuert ein Oktopus seine Tentakel

So schlau steuert ein Oktopus seine Tentakel

Ein Forschungsteam hat herausgefunden, wie Oktopusse ihre acht Arme benutzen. Dieses Wissen ist auch für die Entwicklung von Robotern spannend.

Ein Oktopus schwimmt unter Wasser
Ein Oktopus schwimmt unter Wasser
Imago / imagebroker

Oktopusse sind unglaublich spannende Wesen. Sie gehören zu den schlausten Tieren ohne Knochen. In ihrem Körper schlagen drei Herzen, und sie haben mehr als 500 Millionen Nervenzellen.

Die meisten dieser Nervenzellen sitzen aber nicht im Kopf, sondern direkt in den Armen, die auch Tentakel genannt werden. Dadurch können die Arme sich fast von selbst bewegen, ohne dass das Gehirn jeden Schritt vorgibt. Während ein Arm zum Beispiel etwas festhält, kann ein anderer gleichzeitig etwas abtasten.

Oktopusse beobachten

Ein Forscherteam aus den USA wollte herausfinden, ob Oktopusse ihre Arme zufällig einsetzen oder ob sie bestimmte Arme für bestimmte Aufgaben nutzen. Um das zu untersuchen, tauchten die Forscherinnen und Forscher mit Kameras im Atlantik und in der Karibik. Dort filmten sie Oktopusse über längere Zeit.

Später sahen sie sich die Videos am Computer ganz genau an. Sie beobachteten, welcher Arm sich wie bewegte und wofür er benutzt wurde. Ein Octopus setzt seine Tentakel zum Beispiel zum Kriechen, Tasten, Rollen oder Abstützen ein.

Vordere und hintere Arme

Dabei stellten die Forscher fest, dass Oktopusse ihre Arme nicht einfach irgendwie benutzen. Meistens verwenden sie ihre vorderen Arme, um ihre Umgebung zu erkunden. Damit tasten sie zum Beispiel Steine ab oder suchen nach Beute.

Die hinteren Arme helfen oft bei der Fortbewegung. Sie schieben den Körper nach vorne oder stützen ihn wie kleine Stelzen. Oktopusse sind aber auch flexibel. Je nach Situation können sie ihre Arme auch anders einsetzen.

Oktopus als Vorbild für Roboter

Dieses Wissen über die Arme der Oktopusse ist nicht nur für die Tierforschung interessant. Auch Menschen, die Roboter bauen, können davon lernen. Oktopus-Arme sind weich, haben keine Knochen und können sich eng zusammenfalten. So passen sie sogar durch sehr kleine Öffnungen. Mit ihren Saugnäpfen können sie Dinge festhalten und bewegen.

Vielleicht gibt es eines Tages Roboter-Arme, die ähnlich vorsichtig und beweglich sind. Solche Arme könnten dann zum Beispiel bei Operationen im Krankenhaus helfen.

Wofür Oktopusse ihre Arme benutzen

Bewegen: Mit ihren Armen können sie kriechen, rollen oder sich wie auf Stelzen fortbewegen.

Erkunden: Mit den Saugnäpfen tasten sie Steine ab und untersuchen ihre Umgebung.

Jagen: Sie packen damit Beute, halten sie fest und können sogar Muscheln oder Krebsschalen öffnen.

Schützen: Sie können sich mit den Armen abschirmen oder sich in Spalten verstecken.

Bauen: Manche Oktopusse sammeln Muscheln oder Steine und legen sich damit kleine Verstecke an.

Mehreres gleichzeitig tun: Ein Arm tastet nach Beute, während ein anderer den Körper stützt oder bewegt.

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