Lautlos, aber gefährdet: Wie Eulen in Österreich leben

Lautlos, aber gefährdet: Wie Eulen in Österreich leben

Uhu, Schleiereule oder Waldkauz sind faszinierende Tiere. Lange Zeit wurden Eulen gejagt. Wie leben sie jetzt in Österreich?

Der Raufußkauz lebt in Misch- und Nadelwäldern auf rund 800 bis 1500 Metern Höhe
Der Raufußkauz lebt in Misch- und Nadelwäldern auf rund 800 bis 1500 Metern Höhe
Josef Limberger

Eulen sind faszinierende Tiere. Sie fliegen lautlos durch die Lüfte. Sie sehen und hören ganz ausgezeichnet. Und sie sind scheu.  Aber sie sind auch gefährdet. Darauf macht der Naturschutzbund Österreich aufmerksam. Denn die Eule hat am 4. August einen Internationalen Ehrentag.

Der Mensch als Gefahr

Vor allem der Uhu und die Schleiereule wurden lange Zeit vom Menschen verfolgt. Es gab viele Geschichten über die Tiere. Es hieß, dass sie „Todesboten“ seien. Deshalb war der Uhu vor rund 100 Jahren fast in ganz Europa ausgestorben. Heute macht den Eulen zum Beispiel der Straßenverkehr zu schaffen, der eine Gefahr für die Tiere dar.

Kirchturm als „Wohnung“

In Österreich sind zehn Eulenarten heimisch. Und über sie gibt es ganz viel Spannendes zu erfahren: Die Schleiereule hat sich zum Beispiel die Umgebung der Menschen zu Nutze gemacht. Ihre „Wohnung“ sind etwa Kirchtürme und das Gebälk von Scheunen. Da hat sie es aber nicht einfach, diese Orte werden oft unzugänglich gemacht für sie.

Die Schleiereule (Hans Glader)
Die Schleiereule (Hans Glader)

Der Steinkautz ist nur so groß wie eine Amsel, also klein. Er lebt gerne in Streuobstwiesen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass diese erhalten bleiben. Als Bruthöhle dienen ihm Baumhöhlen, manchmal aber auch Mauerlöcher oder Gebäudenischen. Scheunen und Ställe bieten ihm im Winter Schutz.

Der Steinkautz (Josef Limberger)
Der Steinkautz (Josef Limberger)

Ganz klein, ganz groß

Noch kleiner ist die Zwergohreule. Sie wiegt nicht einmal 100 Gramm. Eine Handvoll Gummibären haben etwa 100 Gramm. Sie lebt vor allem am Mittelmeer, aber auch in wärmeren Regionen in Österreich. Auf ihrem Speiseplan stehen Heuschrecken. Sie braucht Ansichtswarten, also Bäume oder Hecken. Und sie ist die einzige heimische Eule, die nach der Brutzeit in den warmen Süden zieht.

Die Zwergohreule (Gerhard Woschitz)
Die Zwergohreule (Gerhard Woschitz)

Die größte und besonders beeindruckende Eulenart ist der Uhu. Er nutzt mittlerweile auch die menschliche Umgebung. Er wurde schon in leerstehenden Gebäuden, Steinbrüchen und auf Mülldeponien gesichtet. Meistens hält er sich aber in schwer zugänglichen Hängen und Felswänden auf. Ein Uhu kann auch in freier Wildbahn mehr als 25 Jahre alt werden.

Der Uhu (Helmut Heimpel)
Der Uhu (Helmut Heimpel)

Die häufigste Eule in Europa ist der Waldkauz. Ihm genügen schon ein paar Bäume und er mag gerne, wenn es wenig Schnee gibt. Er kommt auch in Parks und Gärten vor und am liebsten isst er Mäuse.

Ein Waldkauz wiegt direkt nach dem Schlupf nicht einmal 30 Gramm (Josef Limberger)
Ein Waldkauz wiegt direkt nach dem Schlupf nicht einmal 30 Gramm (Josef Limberger)

Außerdem gibt es in Österreich noch die Waldohreule und die Sumpfohreule. In der Nähe von Menschen kaum anzutreffen sind der Raufußkauz, der Habichtskauz und der Sperlingskauz.

Die Waldohreule (Othmar Ortner)
Die Waldohreule (Othmar Ortner)

Kein eigenes Nest

Die meisten Eulen bauen ihre Nester nicht selbst. Viele Arten sind auf Baumhöhlen angewiesen. Oft nutzen sie die Höhlen, die Spechte zuvor für ihren Nachwuchs gebaut haben. Das ist einer der vielen Gründe, warum alte Bäume so wertvoll für die Natur sind, erklärt der Naturschutzbund.

Die Sumpfohreule (Othmar Ortner)
Die Sumpfohreule (Othmar Ortner)

Eulenbeobachtung

Eine Eule zu entdecken, ist nicht einfach. Sie jagen bei Dämmerung oder in der Nacht. Eine schlafende Eule tagsüber zu entdecken, ist fast nicht möglich. Hast du es geschafft, eine Eule zu sehen? Dann gib Bescheid! Lade ein Foto auf der Plattform www.naturbeobachtung.at oder in der gleichnamigen App (sprich: äp) hoch. Dort werden Daten über die Eulen gesammelt.

Der Habichtskauz (Josef Limberger)
Der Habichtskauz (Josef Limberger)

Der Kuckuck legt seine Eier überhaupt in fremde Nester. Aber wo ist der Kuckuck geblieben? Sein Ruf ist immer seltener zu hören. Deshalb hat die Organisation BirdLife dazu aufgerufen, bei einer großen Zählaktion mitzumachen. Mehr dazu erfährst du hier.

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