Ein Frosch so groß wie eine Ameise
Winzig, gut versteckt, aber ziemlich laut: Wie Forscher im Urwald in Brasilien einen Frosch entdeckten, den man bisher nicht kannte.
Wer im Urwald auffallen will, hat zwei Möglichkeiten: Entweder er ist so bunt, dass ihn niemand übersehen kann. Oder er ist so laut, dass ihn niemand überhört. Was aber, wenn man so klein ist wie eine Ameise? Dann hilft nur noch schreien. Genau das tat ein winziger Frosch im dichten Regenwald Brasiliens (ein Land in Südamerika) – und wurde so von Forschern entdeckt.
Die Forscher hörten im Wald ein Geräusch, das an das Zirpen einer Grille erinnerte. Doch etwas klang anders. Neugierig gingen sie dem ungewöhnlichen Geräusch nach. Und dann die Überraschung: Es war keine Grille, die das Geräusch machte, sondern ein winziger Frosch, gerade mal sieben Millimeter groß. Also kleiner als ein Fingernagel! Er war so gut im Laub versteckt, dass die Forscher ihn ohne seinen Ruf wohl nie gefunden hätten.
Wie finden Forscher neue Tierarten?
Neue Tierarten zu entdecken, ist ein bisschen wie eine Schatzsuche. Forscher durchkämmen Wälder, Berge oder Korallenriffe und achten dabei auf kleinste Details. Sie schauen genau hin, hören genau zu und sammeln Hinweise. Manche Tiere verraten sich durch ihre Farben, andere durch ihre Geräusche – wie der kleine Frosch. Dann nehmen die Forscher Proben, machen Fotos und untersuchen das Tier im Labor, um sicherzugehen, dass es sich wirklich um eine neue Art handelt.
Das passiert vor allem in tropischen Regenwäldern, zum Beispiel in Brasilien, Indonesien oder Madagaskar. Dort leben so viele verschiedene Tiere und Pflanzen, dass Forscher jedes Jahr etwa 10.000 bis 20.000 neue Arten entdecken.
Warum sind neue Tierarten so wichtig?
Neue Tierarten zu entdecken ist nicht nur spannend. Es hilft den Forschern zu verstehen, wie die Natur funktioniert und wie wir sie schützen können. Besonders kleine Tiere, wie unser kleiner Frosch, haben oft besondere Fähigkeiten, die sie perfekt an ihren Lebensraum anpassen. Der kleine Frosch zum Beispiel ist so winzig, dass er sich gut im Laub vor Feinden verstecken kann.
Doch auch viele dieser neuen Tiere sind bedroht. Regenwälder werden abgeholzt, bevor Wissenschaftler ihre Geheimnisse lüften können. Deshalb setzen sich Forscher und Naturschützer dafür ein, diese Lebensräume zu erhalten.
Viele Überraschungen warten noch
Wusstest du, dass die meisten Tiere auf der Erde noch nicht entdeckt sind? Forscher schätzen, dass etwa 86 Prozent der Landtiere und sogar 91 Prozent der Meerestiere noch unbekannt sind. Das bedeutet: Es gibt noch unglaublich viele Geheimnisse zu lüften!
Es werden immer wieder neue Tierarten entdeckt. Erst kürzlich wurde eine neue Anakonda-Art entdeckt. Und auf Madagaskar sind Forscher vor ein paar Jahren auf ein winziges Chamäleon gestoßen, zu dem hier nachlesen kannst.