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Sollen Kinder wählen dürfen – ja oder nein?

Ein Wahlrecht für Kinder: Was spricht dafür, was dagegen? Hier findest du einen kleinen Überblick.

Kinder an die Macht? Immer wieder wird darüber gestritten, ob man Kinder wählen lassen sollte
Kinder an die Macht? Immer wieder wird darüber gestritten, ob man Kinder wählen lassen sollte
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Ein Kreuz am Stimmzettel setzen und ab in die Wahlurne damit: Genau so werden die meisten Wahlen abgehalten. Das gilt auch für die Europawahl: Wer in den nächsten fünf Jahren im EU-Parlament das Sagen hat, entscheidet sich nämlich am Sonntag. Besonders ist, dass die Bürger in allen 27 EU-Ländern in die Wahlkabine gebeten werden. Mehr als 300 Millionen Menschen dürfen ihre Stimme abgeben. Doch es gibt eine Personengruppe, die ausgenommen ist – und zwar die Kinder.

Vor- und Nachteile

Politik macht Regeln für unser Zusammenleben. Kinder sind von den Entscheidungen der Politik betroffen – ohne mitreden zu können. So gesehen ist es unfair, dass junge Menschen ausgeschlossen werden. Das Problem: Ein bestimmtes Mindestalter muss es immer geben.

Oft wird gestritten, ab wann jemand reif genug ist, um zu wählen. Früher war das in Österreich ab 18 Jahren, heute ab 16. Aber: Warum ist das Wählen nicht ab 14 Jahren erlaubt? Oder ab 10 Jahren? Da gibt es einige Streitpunkte. Zum Beispiel, wenn Kinder noch nicht lesen und schreiben können, ist es schwierig, die Entscheidungen in der Politik nachlesen zu können. Und ein gewisses Wissen sollte man schließlich haben, wenn man seine Stimme abgeben will.

Eine andere Forderung lautet, dass Eltern für ihre Kinder mitstimmen sollen. Und wie würde das funktionieren? Normalerweise besitzt jede Person eine Stimme. Hat jemand zwei Kinder, hätte er also drei Stimmen. Doch viele Menschen sind gegen diesen Vorschlag. Sie finden nämlich, die Eltern sollten nicht bei allem für ihre Kinder sprechen. Denn das Wählen ist etwas sehr Persönliches.

Wo Kinder wählen könnten

Und welche Möglichkeiten gibt es sonst? Denkbar wäre für einige zum Beispiel eine Kinderwahl. Also eine Veranstaltung, bei der Kinder die Möglichkeit haben, ihre Stimme abzugeben. Natürlich würden die Teilnehmenden nicht ihr eigenes EU-Parlament wählen. Aber sie könnten ihre Meinung zu verschiedenen Themen oder Kandidaten ausdrücken.

Sollten Kinder wählen dürfen?
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Die erste Wahl

Zum ersten Mal stimmberechtigt sind Kinder übrigens in der Schule – nämlich bei der Wahl zum Klassensprecher. Dieses Amt wird aber nicht zum Spaß gewählt. Ab der fünften Schulstufe muss jede Klasse einen Sprecher und seinen Stellvertreter aufstellen. Österreichische Schulkinder haben sogar ein Recht darauf, von einem Klassensprecher vertreten zu werden. Das steht im sogenannten Schulunterrichtsgesetz festgeschrieben. Darin wird geregelt, welche Rechten und Pflichten Schüler haben.

Diese Beitrag wurde im Rahmen eines Förderprogramms für Kommunikation des Europäischen Parlaments verfasst. Die inhaltliche Verantwortung liegt ausschließlich bei der Redaktion der Kleinen Kinderzeitung.

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