500 Tage allein in einer Höhle
Eine Höhlenforscherin hat fast zwei Jahre allein in einer Höhle gelebt. Was sie dabei herausfinden wollte. Und was ihr erster Wunsch war, als sie die Höhle wieder verlassen hat.
Kein Sonnenlicht, kein Kontakt mit anderen Menschen, kein fließendes Wasser. Klingt fast wie ein Albtraum. Eine Forscherin aus Spanien hat fast zwei Jahre genauso gelebt. Die Höhlenforscherin Beatriz Flamini hat freiwillig 500 Tage in einer Höhle in Spanien verbracht. Sie hat damit den Weltrekord gebrochen. Der lag bis jetzt bei 269 Tagen.
Kein Handy, keine Uhr
Wobei es nicht ihr Ziel war, den Weltrekord zu brechen. Sie wollte vielmehr gemeinsam mit anderen Forschern herausfinden, wie es ist, so eine lange Zeit ohne Kontakt zur Außenwelt zu leben. Was macht das mit einem Menschen? Die Forscherin hat 500 Tage lang mit niemandem gesprochen. Sie hatte auch kein Handy dabei, mit dem sie Nachrichten lesen oder hören konnte. Und sie hatte keine Uhr in der Höhle. Ihr einziger Kontakt zu anderen Menschen war ein Laptop, mit dem sie aber nur Nachrichten verschicken, aber nicht empfangen konnte.
Ohne Uhr, ohne Telefon, ohne Kontakt zur Aussenwelt: Beatriz Flamini hat 500 Tage unter der Erde in einer #Höhle im südspanischen #Granada verbracht. #Spanien pic.twitter.com/186PhunFgW
— SRF News (@srfnews) April 16, 2023
Stricken und Turnen
Essen, Batterien und Glühbirnen wurden für die Forscherin auf einem bestimmten Platz abgelegt. Von dort hat sie die Höhlenforscherin geholt, wenn ihre Helfer wieder weg waren. Die Zeit hat sich die Höhlenbewohnerin mit Stricken, Malen und Gymnastik vertrieben. Gelebt hat sie in der Höhle in einem Zelt. Damit das Experiment für die Nachwelt erhalten bleibt, hat die Forscherin mit Kameras ihre Leben in der Höhle festgehalten. Nach 500 Tagen in der Höhle hatte die Forscherin dann nur einen Wunsch: „Ich muss jetzt einmal duschen gehen!“
Was die Forscherin in diesen zwei Jahren versäumt hat: Dass die Coronakrise überstanden ist sowie den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Und auf die Frage, wie sie diese Zeit in der Höhle erlebt hat, antwortete sie: „Ausgezeichnet, nicht zu übertreffen!“