Was hinter dem Nahostkonflikt steckt
Gerade herrscht in Israel Waffenruhe. Von Frieden ist dort jedoch keine Rede. Worum es im Nahostkonflikt geht.


Seit vielen Jahren gibt es in Israel und dem Gazastreifen einen gewaltsamen Konflikt. Im Mai ist dieser Konflikt wieder aufgeflammt. Seit Kurzem herrscht zwar Waffenruhe, eine Lösung des Problems ist aber nicht in Sicht.
Worum geht es?
Israelische Soldaten haben sich im Mai heftige Gefechte mit Kämpfern der Palästinenser-Organisation Hamas geliefert. Bei Angriffen wurden mehrere Hundert Menschen getötet. Die Raketen treffen auch immer wieder Menschen, die mit dem Krieg nichts zu tun haben. Auch Kinder wurden von Raketen getroffen und starben. Krieg gibt es in Israel und dem Gazastreifen (sprich: gasastreifen) schon seit vielen Jahren.
Warum gibt es dort immer wieder Krieg?
Dieser Streit hat viel mit der Geschichte des Gebiets zu tun. Die Palästinenser sind Araber, die schon seit vielen Jahrhunderten im Gebiet zwischen Mittelmeer und dem Fluss Jordan leben. Dort haben aber auch immer schon Juden gelebt. Als Juden in Europa verfolgt und im Zweiten Weltkrieg zu Millionen ermordet wurden, flohen viele von ihnen in die Region. Sie wollten einen eigenen jüdischen Staat errichten. Damit waren die Palästinenser nicht einverstanden. Seither gibt es Streit um dieses Gebiet.
Hat es schon Versuche gegeben, eine friedliche Lösung zu finden?
Solche Versuche hat es immer wieder gegeben. 1947 haben die Vereinten Nationen (UN) beschlossen, das Land zu teilen und zwei Staaten zu gründen: einen Staat für Juden und einen für Araber. Mit diesem Vorschlag waren die Araber aber nicht zufrieden, weil sie das Land für sich alleine wollten. Und so gründeten 1948 nur die Juden ihren eigenen Staat, also Israel. Nur einen Tag nach der Gründung von Israel haben die Araber Israel angegriffen. Auch in den darauf folgenden Jahren gab es immer wieder Angriffe, denn die Araber waren mit der Aufteilung nicht einverstanden. Nach diesen Angriffen haben die Israelis dann einen Teil des Landes, der für die Araber gedacht war, besetzt. Das bedeutet, dass sie auch dieses Land für sich in Anspruch nahmen.
Was ist der Gazastreifen?
Das ist ein Gebiet, das am östlichen Mittelmeer liegt. Dort und im sogenannten Westjordanland leben vor allem muslimische Palästinenser. Weil es immer wieder zu Gewalt kommt, haben die Israelis diese Gebiete mit hohen Mauern und Zäunen abgeriegelt.
Was ist die Hamas?
Das ist eine Gruppe radikaler Palästinenser. Die Hamas gibt es seit 1987. Sie ist eine terroristische Vereinigung. „Hamas“ bedeutet übersetzt so viel wie „Widerstand“. Die Hamas erkennt Israel nicht an und will, dass das ganze Gebiet ein Staat nur für die Palästinenser wird. Viele Hamas-Anhänger leben im Gazastreifen. Sie sind bereit, auch mit Gewalt für ihre Ziele zu kämpfen.
Wie groß ist die Möglichkeit, dass es bald einen wirklichen Frieden geben wird?
Gerade gibt es eine Waffenruhe. Wie lange sie hält, weiß niemand so genau. Die israelischen Soldaten sind besser ausgerüstet als die Hamas-Kämpfer. Daher gibt es im Gazastreifen auch mehr Zerstörung und Tote. Israel hat außerdem ein Raketen-Abwehrsystem. Damit können Raketen schon in der Luft zerstört werden. Hamas-Kämpfer hingegen versuchen, mit Terroranschlägen Israelis zu töten, und schießen seit Jahren Raketen auf israelische Städte.
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