Rehkitze in Gefahr

Rehkitze in Gefahr

Baby-Rehen drohen viele Gefahren im Wald und auf den Wiesen. So kannst auch du zu ihrem Überleben beitragen!

Die Beine des Rehs heißen „Läufe“, die Hufe „Schalen“. Das Fell der Kitze hat helle Punkte, die später verblassen. Der weiße Fleck am Hintern heißt „Spiegel“
Foto: Imago
Kitze darf man nur mit Handschuhen oder einem Grasbüschel anfassen. Keinesfalls streicheln! Das Muttertier lehnt ihr Junges sonst ab
Foto: Adobe Stock

Junge Rehe sind im Frühsommer in heimischen Wiesen und Wäldern unterwegs. Oft finden Spaziergänger sie im hohen Gras, mutterseelenallein und fiepend. Was bei Menschenbabys undenkbar ist, ist für Rehkitze, wie die Kleinen auch genannt werden, ganz normal. „Muttertiere verstecken ihre Jungen im Gras, um sie vor Fressfeinden zu schützen“, erklärt Jäger und Wald-Fachmann Markus Marschnig. Die Kitze sind gut versteckt und für Füchse, Greifvögel oder Goldschakale schwer aufzustöbern. Die Kleinen haben nämlich keinen Eigengeruch und können nicht gewittert werden.

Mähwerk als Gefahr

Leider droht den Tieren in ihren Verstecken eine ganz andere Gefahr. Pro Jahr kommen in Österreich bis zu 25.000 Rehkitze durch Mähwerke ums Leben. „Die winzigen Kitze sind vom Traktor aus nicht zu sehen und fallen durch ihre Überlebens-Strategie, nämlich ‚sich still hineinducken‘, den Mähwerken zum Opfer“, weiß der Fachmann. Was hilft? Jäger und Landwirte durchsuchen vor dem Mähen die Wiesen und bringen die Jungtiere aus der Gefahrenzone. Seit einiger Zeit verwendet man auch Drohnen, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet sind, um Kitze aufzuspüren. Eine Wärmebildkamera macht die Wärme, die der Körper des Kitzes ausstrahlt, sichtbar.

Niemals anfassen

Wichtig ist, dass du Kitze niemals ohne Handschuhe oder ohne ein Grasbüschel angreifst. Am besten ist es, du genießt ihren Anblick von der Ferne und lässt sie in Ruhe. Das Muttertier wartet bestimmt schon in der Nähe und beobachtet das Geschehen. Wenn du weg bist, kehrt es zurück, um sein Junges zu säugen. Auf keinen Fall sollten Kitze mitgenommen oder bei Tierstationen abgegeben werden.

Steckbrief:

• Rehe sind Säugetiere, sie gehören zur Familie der Hirsche.
• Das Männchen heißt „Bock“, das Weibchen „Geiß“ oder „Ricke“ und das Junge „Kitz“.
• Nur die Männchen haben ein (kleines) Geweih.
• Rehe können 12 Jahre alt werden.
• Sie haben einen sehr guten Geruchssinn.

 

Nach der Geburt wird das Kitz von der Mutter abgeleckt, damit es keinen Geruch mehr hat und Feinde es nicht riechen können
Foto: Imago

 

Kitze darf man nur mit Handschuhen oder einem Grasbüschel anfassen. Keinesfalls streicheln! Das Muttertier lehnt ihr Junges sonst ab Foto: Adobe Stock

 

Wenn du oder deine Eltern mit Hund im Wald spazieren gehen, solltet ihr ihn immer anleinen. Kitze und andere Wildtiere sind den Hunden sonst schutzlos ausgeliefert
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